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Zwei Stunden musikalische Höhepunkte

Schaffhauser Nachrichten, 12.05.2006 von Monica Zahner

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Das Abschiedskonzert für Hansjörg Bollinger, den langjährigen Dirigenten der Stadtmusik Schaffhausen, fand in der Kirche St. Johann statt.

Zusammen mit der beeindruckenden Sängerin Rahel Tarelli leitete Hansjörg Bollinger, der langjährige Dirigent der Stadtmusik Schaffhausen, sein eigenes Abschiedskonzert. Nach zweiundzwanzig Jahren zieht er sich von seinem Amt als Leiter der Stadtmusik zurück. Unter ihm hat das Orchester ein hohes Niveau erreicht und manche Auszeichnung erhalten (siehe auch SN vom 30. 11. 06).

Dank für langjähriges Wirken

Neben spannender und sehr abwechslungsreicher Musik gab es Grussworte an die anwesenden Stadt- und Kantonsräte sowie Ständerat Peter Briner und Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel. In ihrer Laudatio streifte Widmer Gysel die wichtigsten Abschnitte von Hansjörg Bollingers musikalischer Laufbahn und dankte ihm herzlich für sein intensives langjähriges Wirken als Blasmusikchef. Christa Wanner und Bernhard Braun wirkten als Moderatoren, indem sie mit wenigen treffenden Worten die Stücke charakterisierten und charmant durch das Programm führten. Das zahlreiche Publikum - der St. Johann war brechend voll - konnte sich noch einmal vom hohen technischen und musikalischen Können der Stadtmusik und ihres Dirigenten überzeugen. Das Programm zeugte von der stilistischen Vielfalt, über die das Orchester verfügt, aber auch von seiner Risikofreudigkeit. In spannendem Wechsel spielte es ältere, aber vor allem neuere Musik, die speziell für Blasmusikbesetzung arrangiert wurde. Das Orchester zeigte sich auch sehr wendig und anpassungsfähig in der Begleitung der Sängerin, die das Publikum von A bis Z begeisterte. Mit ihrem «Insieme a te» (Text Nella Martinelli; Musik Christoph Walter) forderte Rahel Tarelli das Publikum zu lang anhaltendem Applaus heraus, ebenso mit «Amigos Para Siempre» sowie mit «Sweet, Sweet Smile» und «One Moment in Time».
Besonders begeistert war die Zuhörerschaft von den verschiedenen Orchesterstücken wie zum Beispiel von «Abschied der Slawin», einem altrussischen Marsch, oder der Ballettsuite «Saga», in der es nicht selten ein wenig nach Strawinsky klang. Hier zeigten die Musiker, dass sie auch gut gesetzte Dissonanzen akkurat zu spielen wissen. Ebenso liess sich die Stadtmusik in der Schlussnummer «A Christmas Carol Fantasy» auf eine etwas neuzeitliche Klangwelt ein und brachte diese blendend zur Wirkung. Imponierend auch «Celtic Flutes», in dem die jungen Flötistinnen Cornelia Beyer und Denise Thormen als sichere Solistinnen mitwirkten.

Mit dem Munotmarsch

Doch mit der Schlussnummer im gedruckten Programm war keineswegs Schluss. Es gab Dreingaben mit Gesang, in denen sich das Publikum nochmals zu heftigem Applaus hinreissen liess, so vor allem von «Feliz Navidad»; hier durfte die Sängerin noch einmal ihre kraftvolle und modulierfähige Stimme klingen lassen. Nach mehr als zwei Stunden Spielzeit verabschiedete sich das Orchester beim dankbaren Publikum mit Mantegazzis unverwüstlichem «Munotmarsch».

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