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Wir wollen unsere Chancen wahren

Schaffhauser Nachrichten, 14.05.2008 von Walter Joos

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Die Pädagogische Hochschule Schaffhausen (PHSH) hat eine erste Hürde gemeistert. Doch der Kampf um das Überleben geht weiter.

Droht der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen (PHSH) nach einem vielversprechenden Auftakt in absehbarer Zeit ein schmerzliches Ende? Ist das vor vier Jahren mit viel Engagement realisierte Projekt im Hinblick auf den sich in der pädagogischen Ausbildung abzeichnenden Wandel aufgrund der vergleichsweise bescheidenen Zahl der Studierenden sowie der beschränkten finanziellen Resourcen von vorneherein zum Scheitern verurteilt? Diese Fragen stehen aufgrund der kürzlich von Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel publizierten «Zwischenbilanz» über die ersten fünf Jahre der PHSH (SN vom 19. April) nach wie vor im Raum. Was hat sich bewährt? Wo gibt es allfällige Defizite?

Aus der Sicht von Rektor Eduard Looser ist die PHSH vor fünf Jahren nicht nur gut gestartet, sondern hat in der Zwischenzeit auch sehr viel erreicht. Ihre Ausbildungsgänge werden anerkannt, und die vertraglich vereinbarte Zusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule klappt zur Freude und zum Nutzen der beiden Partner vorzüglich. Einzig die Zahl der Studierenden liegt unter den in der einstigen Vorlage an die Stimmberechtigten angenommenen Zahlen. «Wir haben heute etwas mehr als 70 Studierende», erkärt Eduard Looser. Der Anteil der von auswärts kommenden Studierenden ist mit zehn Prozent vergleichsweise hoch. Zudem bildet der Kanton Schaffhausen in der PHSH mehr Lehrkräfte aus, als er zurzeit selber benötigt. Die Tatsache, dass in Schaffhausen ausgebildete Lehrkräfte in anderen Kantonen problemlos eine Stelle finden, wertet Eduard Looser als Zeichen der allgemeinen Wertschätzung der Absolventen der PHSH. Auch bezüglich des finanziellen Aufwandes für die Grundausbildung der Lehrkräfte in Schaffhausen braucht die PHSH - so Rektor Eduard Looser - den Quervergleich nicht zu scheuen. Würde der Kanton die angehen-den Lehrkräfte in eine andere pädagogische Hochschule schicken, würde die Staatskasse aufgrund von detaillierten Erhebungen nur unerheblich weniger belastet. Der Kanton wäre ausserdem gezwungen, sich weiterhin um die bei der PHSH ange- siedelte Weiterbildung und die vom Didaktischen Zentrum angebotenen Dienstleistungen zu kümmern.

Kein Fass ohne Boden

«Von einem allfälligen finanziellen Gewinn kann keine Rede sein», konstatiert der Rektor. Er befürchtet vielmehr, dass bei einer Aufhebung der PHSH, viel wertvolles Wissen verloren ginge und die für die Weiterentwicklung der Schule unentbehrlichen Impulse aus der PHSH verloren gingen. Dies führt Eduard Looser nicht zuletzt auf die Tatsache zurück, dass eine Vielzahl der Dozenten sowohl an der Pädagogischen Hochschule Zürich als auch an der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen tätig sind. Den damit verbundenen Know-how-Transfer erachtet er als wesentliche Voraussetzung für das qualitativ hohe Bildungsniveau an der PHSH. Dieses wird auch durch die enge Kooperation im Bereich der Forschung gefördert. Trotz der Tatsache, dass die Anforderungen vorab in diesem Bereich vermutlich erheblich zunehmen, ist Eduard Looser in Bezug auf die weitere Zukunft der PHSH optimistisch. «Ich bin überzeugt, dass unsere in quantitativer Hinsicht kleine Pädagogische Hochschule dank ihrer guten Vernetzung mit der Pädagogischen Hochschule Zürich bezüglich der weiterhin zunehmenden qualitativen Anforderungen auch in Zukunft durchaus mithalten kann», betont der Schulleiter.

Kleinheit ist kein Nachteil

Kleinheit ist für Eduard Looser kein Nachteil. Die überschaubaren Verhältnisse im Kanton Schaffhausen erachtet er auch im Bereich der pädagogischen Ausbildung als eine Stärke. «Wir wollen unsere Chance wahren», stellt er mit Blick in die Zukunft fest.

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