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Wir stehen erst am Anfang

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Schaffhauser Nachrichten, 12.06.2007 von Erwin Künzi

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In der neuen PISA-Studie schneiden die Schweizer Teilnehmenden gut ab (siehe SN von gestern). Sie erbringen in Mathematik sehr gute und in Naturwissenschaften gute Leistungen. Beim Lesen haben sie sich verbessert.

Rosmarie Widmer Gysel, was sagen Sie als Chefin des Erziehungsdepartements zu diesen Resultaten?

Rosmarie Widmer Gysel: Es zeigt sich, dass die Schweiz im internationalen Vergleich in den Kernfächern Lesen, Naturwissenschaften und Mathematik über die Jahre hinweg dank engagierten Lehrpersonen und sinnvollen, von den Kantonen eingeleiteten und umgesetzten Reformen eine solide Ausbildungsleistung bietet. Das ist aber für unser Land, das mit seinen Bildungsausgaben weltweit auf den vordersten Rängen liegt, durchaus Pflicht und keineswegs schon die Kür. Allerdings gibt der grosse Anteil von rund 15 Prozent im untersten Niveau in allen Fächern zu denken; diesen gilt es inskünftig zu reduzieren. Hier ist nicht nur die Schule, sondern die ganze Gesellschaft gefordert. Es besteht nämlich ein direkter inhaltlicher Zusammenhang zwischen dem sozioökonomischen Hintergrund und der Fremdsprachigkeit. Während der Zeit, welche die Kinder in der Schule verbringen, erhalten alle denselben Stoff vermittelt. Die grossen Unterschiede finden ihre Begründung weit gehend in der persönlichen und familiären Situation ausserhalb der Schule - es macht einen beträchtlichen Unterschied, ob Kinder in einer bildungsnahen oder einer bildungsfernen Umgebung aufwachsen. Beim Ländervergleich ist allerdings auch zu berücksichtigen, dass unser Land mit vier Kulturen und vier Sprachen sowie mit einem hohen Ausländeranteil von rund 23 Prozent nicht direkt mit Finnland verglichen werden kann.

Worauf führen Sie die verbesserten Testresultate zurück?

Widmer Gysel: Auf vermehrte Anstrengungen auf allen Ebenen. Hier stehen wir allerdings erst am Anfang eines noch laufenden Prozesses. Wie sich beispielsweise die konsequente Leseförderung und die Anwendung der Standardsprache auswirken werden, wird frühestens mit der PISA-Studie 2009 feststellbar sein.

Im Kanton Schaffhausen wurde beim PISA-Test eine Zusatzerhebung gemacht, um aussagekräftige Resultate für den Kanton zu erhalten. Wann liegen diese vor?

Widmer Gysel: Im Rahmen der nationalen PISA-Studie wurden zwei Klassen in unserem Kanton nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Die Ergebnisse der kantonalen Zusatzerhebung, bei der sämtliche Schülerinnen und Schüler im achten Schuljahr getestet wurden, liegen erst im September 2008 vor.

Quelle