Accesskeys

Unternavigation

Kontakt

Haben Sie Fragen oder Anregungen? Kontaktieren Sie mich!

Wir orientieren uns am Willen des Stifters

Schaffhauser Nachrichten, 02.11.2008 von Walter Joos

sn.gif

Nach dem Abschluss der Meisterkurse plant die Werner-Amsler-Stiftung weitere Aktivitäten. Wir befragten dazu Jürg P. Spahn.

Herr Spahn, was veranlasst die Werner-Amsler-Stiftung, sich in zunehmendem Masse für die von Werner Bärtschi geleiteten Schaffhauser Meisterkurse zu engagieren?

Jürg P. Spahn: Wir orientieren uns am Willen des 2004 in Schaffhausen verstorbenen Stifters. Dieser wollte mit der Gründung der nach ihm benannten Stiftung in erster Linie die künstlerische Bildung sowie die kulturellen Aktivitäten - namentlich im Bereich der Musik - fördern. Zum Stiftungszweck gehört aber auch die Förderung von liberalen Projekten und Aktivitäten, die heimatverbunden und den schweizerischen Grundwerten verpflichtet sowie auf den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen ausgerichtet sind. Dabei geht es namentlich um einen möglichst massvollen Umgang mit der Mobilität.

Über wie viel Kapital verfügt die Stiftung, und wer gehört ausser Ihnen dem Stiftungsrat an?

Spahn: Wir sind in finanzieller Hinsicht nicht ganz so gut gepolstert wie die Jakob-und-Emma-Windler-Stiftung in Stein am Rhein. Wir verfügen jedoch über ein ansehnliches Stiftungsvermögen, welches uns eine nachhaltige Unterstützung der Musikschule, die Durchführung der Meisterkurse sowie weitere Aktivitäten erlaubt. Dem Stiftungsrat gehören Werner Bärtschi, Rosmarie Widmer Gysel, Thomas Feurer und Edgar Mittler als Mitglieder an.

Mit der Organisation der Meisterkurse ist es der Stiftung gelungen, die kulturellen Aktivitäten in Schaffhausen auf wertvolle Weise zu ergänzen. Wie geht es weiter?

Spahn: Ich freue mich, dass wir bei zahlreichen jungen und talentierten Musikern sowie beim einheimischen Publikum mit unseren aus eigener Initiative 2005 gestarteten, nunmehr bereits zur Tradition gewordenen Meisterkursen auf ein so positives Echo gestossen sind. Das hat uns in diesem Jahr veranlasst, die Zahl der Lehrkräfte und der Ausbildungstage zu erweitern. Unser zum Auftakt der Meisterkurse veranstaltetes Galakonzert fand letzte Woche zudem zum erstenmal im Stadttheater statt und konnte in einem ansprechenden Rahmen mit einem von der Stadtantenne Schaffhausen AG offerierten Apéro abgerundet werden. Die Meisterkurse stossen aber auch bei den Behörden, den zahlreichen Helferinnen und Helfern und nicht zuletzt bei jenen Personen, die sich jeweils bereit erklären, Studenten für einige Tage in ihrem Heim zu beherbergen, auf viel Sympathie.

Wie Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel zu Beginn des Galakonzertes im Stadttheater verkündete, will sich die Werner-Amsler-Stiftung im Bereich der klassischen Musik in Zukunft nicht nur auf die Organisation der Meisterkurse beschränken. Sie will sich vielmehr im nächsten Herbst auch als Konzertveranstalter profilieren.

Spahn: Wir haben uns entschlossen, im September - also vor dem eigentlichen Beginn der Konzertsaison - drei Meisterkonzerte mit einem bekannten Klaviertrio sowie zwei renommierten Pianisten zu veranstalten. Wir sind überzeugt, dass wir damit das bestehende Konzertangebot in Schaffhausen auf sinnvolle Weise bereichern können.

Laufen Sie mit diesen zusätzlichen Aktivitäten nicht Gefahr, den Besuch der Konzerte der etablierten Veranstalter - zum Beispiel des Musik-Collegiums Schaffhausen - zu beeinträchtigen?
Spahn: Wir wollen die bestehenden Angebote in keiner Weise beeinträchtigen oder die etablierten Veranstalter gleichsam übertrumpfen. Wir versuchen mit unseren Aktivitäten im Bereich der klassischen Musik neue Akzente zu setzen. Wir sind zudem überzeugt, dass in jenen Jahren, in denen kein Internationales Bachfest stattfindet, das Publikum an einer gewissen Erweiterung und Ergänzung des bisherigen Angebotes durchaus interessiert ist. Ein gesunder Wettbewerb belebt auch in diesem Bereich die Szene. Bei einer sinnvollen Abstimmung der Termine erscheint es mir zudem möglich, eine übermässige Häufung von Konzertveranstaltungen zu verhindern. Dazu bedarf es selbstverständlich einer gegenseitigen Rücksichtnahme sowie zeitgerechter Absprachen.
Neben der Förderung von kulturellen Aktivitäten gehört auch die Unterstützung ökologisch sinnvoller Projekte zum Zweck der Stiftung. Welche Akzente setzen Sie in dieser Hinsicht?

Spahn: Wir unterstützen insbesondere die regelmässig stattfindende Aktion slowUp. Dabei geht es in erster Linie darum, jung und alt neue Möglichkeiten zur Befriedigung des weiterhin zunehmenden Mobilitätsbedürfnisses aufzuzeigen. Wir sind aber auch gegenüber konkreten Anliegen im Bereich des Naturschutzes, des Landschaftsschutzes und des Heimatschutzes offen. Auch da sind wir bestrebt, dem Willen des Stifters gerecht zu werden.

Quelle