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Wettkampf und Kampf gegen Doping

Schaffhauser Nachrichten, 23.11.2007 von Reinhard Standke

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Am Jugend+Sport-Kaderanlass hielt der ehemalige Schweizer Meister im Diskuswerfen und Apotheker in Diessenhofen, Ernst Alder, ein spannendes Referat über Doping.

Vor rund 60 Jugend+Sport- Coachs und -Experten, aber auch Mitgliedern der parlamentarischen Sportkommission sowie der Sport-Toto- und J+S-Kommission, übermittelte am Mittwoch im Saal der «La Résidence» in Schaffhausen die Vorsteherin des Erziehungsdepartementes des Kantons, Rosmarie Widmer Gysel, den Dank des Regierungsrates. «Sie begleiten junge Leute auf dem Weg zum Erwachsenwerden, einer der wertvollsten Beiträge in der Gesellschaft», sagte Widmer Gysel den Anwesenden. «Der Stellenwert des Sports in der Gesellschaft wird wahrgenommen.»

Im Anschluss erläuterte Roland Wanner das neue J+S-Kids-Projekt für 5- bis 10-Jährige, das sich im freiwilligen Schulsport als ein die Euro 2008 begleitendes Konzept auch im Kanton Schaffhausen in der Einführungsphase befindet. Nach der Ausbildung von Experten und Leitern kommt es ab 2009 auch in die Vereine. «Kinder müssen sich genügend bewegen», fasste Wanner das Projektziel angesichts der steigenden Probleme mit übergewichtigen Heranwachsenden zusammen.

Ein hochkarätiger Experte

Mit Ernst Alder, Apotheker in Diessenhofen und als Vorstandsmitglied des Weltklasse-Meetings Zürich verantwortlich für die medizinische Betreuung der Athleten sowie für die Dopingkontrollen zuständig, konnte Wanner einen hochkarätigen Experten vorstellen. Alder erläuterte zunächst das Prinzip der «strict liability», demgemäss der Athlet verschuldensunabhängig für das Vorhandensein von verbotenen Substanzen in seinem Körper verantwortlich ist. «Doping ist Betrug und unlauterer Wettbewerb. Bei einem 100-m-Weltrekord läuft der Verdacht immer mit», erklärte Alder, der in seinem Vortrag diverse Fallbeispiele nannte.
Als Ersten, damals noch nicht bestraften Dopingsünde, nannte Alder den Amerikaner Thomas Hicks, der bei den Olympischen Spielen 1904 in St. Louis unter anderem dank zweier strychninhaltiger Drinks den Marathon über 40 km gewann. Wasser trinken war verboten. Alder streifte in seinem Referat ebenfalls die Entwicklung der Dopingkontrollen auf EPO sowie die Dopingfälle Marion Jones und Martina Hingis. Bei Nahrungsergänzungsmitteln wies der Apotheker auf die Gefahr der Cross-Kontamination mit nicht auf dem Beipackzettel deklarierten Substanzen hin. «Im neuen WADA-Code wird versucht, das Verschulden bei der Bestrafung von Dopingsündern zu messen», erläuterte Alder.

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