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Wer mit wem warum wo in die Schule gehen möchte

Sechs Schulkreise: In den Vernehmlassungsantworten sind verschiedene Gegenvorschläge zu erwarten

Schaffhauser Nachrichten, 21.01.2006 von Erwin Künzi

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Die Einteilung der Gemeinden in sechs Schulkreise, wie sie der Entwurf zum Schulgesetz vorsieht, gibt einiges zu reden.

Im Entwurf zum neuen Schulgesetz wird vorgeschlagen, dass der Kanton Schaffhausen in sechs Schulkreise aufgeteilt wird (siehe Karte). Die Zuteilung der Gemeinden zu den einzelnen Kreisen hat bereits Diskussionen ausgelöst. Nach den Kriterien gefragt, die zur Bildung der sechs Schulkreise geführt haben, antwortete Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel an der Informationsveranstaltung in Stein am Rhein, jeder Kreis brauche eine gewisse Grösse, um die Geleiteten Schulen einführen zu können. Sie betonte, die vorgelegte Karte sei Teil des Entwurfs. Die Gemeinden sollen jetzt Stellung beziehen und, wenn sie nicht einverstanden sind, eigene Vorschläge präsentieren.

Nicht glücklich

Dies wird auch der Fall sein, wie eine kleine Umfrage der SN bei einigen Gemeinden an den Tag brachte. So ist etwa Thomas Zehnder, Schulreferent von Lohn, mit der Zuteilung seiner Gemeinde zum Kreis «Schaffhausen» nicht glücklich. Die Schulbehörde sei in dieser Frage gespalten, der Gemeinderat aber klar dagegen. Letzterer gebe einem kleinen Schulkreis mit Stetten, Lohn und Büttenhardt den Vorzug, und wenn es unbedingt ein grösserer Kreis sein müsse, möchte man eher Richtung Thayngen gehen. Überhaupt sei es aber noch zu früh, schon von Schulkreisen zu sprechen. Es sei Aufgabe der Gemeinden, die für eine vermehrte Zusammenarbeit im Schulwesen ein Bedürfnis hätten, hier die Initiative zu ergreifen.

Öffentlicher Verkehr

Ebenfalls nicht zufrieden mit dem vorgeschlagenen Schulkreis ist man in Schleitheim. Zwar hat der Gemeinderat seine Meinungsbildung für die Vernehmlassung noch nicht abgeschlossen. Trotzdem ist für Schulreferent Hans-Rudolf Stamm klar, dass der Schulkreis wegen des fehlenden öffentlichen Verkehrs nicht passt: «Wie sollen die Schüler von Schleitheim nach Wilchingen kommen?», fragt er. In Schleitheim hat man eine Möglichkeit ins Auge gefasst, die auch vom öffentlichen Verkehr her eher funktionieren würde: ein Schulkreis entlang der Linie von SchaffhausenBus, der die Gemeinden Beggingen, Schleitheim, Siblingen, Gächlingen, Löhningen, Guntmadingen und Beringen umfassen würde. Diese Variante wird auch in der Vernehmlassung erwähnt werden, die Schleitheim nach Schaffhausen schicken wird. Auch in Hallau findet man den Schulkreis «Klettgau» gar nicht gut, wie Thomas Imobersteg-Allemand gegenüber den SN erklärte. Es brauche zwar Schulkreise, aber dieser sei zu gross und durch den öffentlichen Verkehr nicht optimal erschlossen. Hallau wird in seiner Vernehmlassung eine Zweiteilung vorschlagen. Hallau, Oberhallau, Wilchingen, Trasadingen und Neunkirch sowie Beggingen, Schleitheim, Gächlingen und Siblingen sollen je einen Schulkreis bilden. Buchberg und Rüdlingen könnten sich eventuell Neuhausen anschliessen, «aber da wollen wir nicht dreinreden», meinte Imobersteg-Allemand.

Intensive Diskussion

Die Lage des unteren Kantonsteils ist tatsächlich verzwickt: Rüdlingen und Buchberg sollen trotz der räumlichen Distanz zum Schulkreis «Klettgau» gehören. Wie man auf diesen Vorschlag reagieren soll, wird zurzeit in den beiden Gemeinden intensiv diskutiert, wobei Gemeinderäte wie Schulbehörden in dieser Frage eng zusammenarbeiten, wie die Schulreferenten Martin Baur (Buchberg) und Bruno Steiger (Rüdlingen) übereinstimmend erklärten. Für nächsten Mittwoch ist ein Treffen mit Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel geplant, an einer weiteren Sitzung soll dann die gemeinsame Vernehmlassungsantwort verabschiedet werden. Diese muss bis zum 28. Februar, dem Ende der Vernehmlassungsfrist, in Schaffhausen sein und wird das weitere Schicksal der Schulkreise mitbestimmen.

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