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Wenn im Rebberg des Klettgaus die Geselligkeit blüht

Schaffhauser Nachrichten, 16.06.2014 von dmu

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Traubenblütenfest

Es begann ganz anders als sonst, aber doch so, wie es geplant war. Zum ersten Mal fand der Eröffnungsabend nicht in der Trotte statt, sondern auf dem Weingut Lindenhof in Osterfingen. Bauarbeiten an der Trotte machten diesen Umzug nötig, das tat der Qualität des Anlasses und der Zufriedenheit der Gäste jedoch keinen Abbruch. Bei gerade perfekten Apérotemperaturen eröffnete Jakob Stoll in seiner Funktion als Präsident der Osterfinger Rebbaugenossenschaft das Traubenblütenfest 2014. «Ein Ausfall wäre auf gar keinen Fall infrage gekommen», betont Stoll.

So ist das Traubenblütenfest in den zwölf Jahren, in denen es bereits besteht, zum Begriff für Geselligkeit und auch Kontinuität geworden. «Wenn wir die Traubenblüte sehen, wissen wir, dass alles gut gegangen ist», sagt Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel erfreut und bezeichnet das Fest als eines der Dankbarkeit und der Freude. Wer den Gesprächen bei den Räb-hüüsli lauscht, bemerkt sodann auch, dass es zum Teil bereits alte Freunde sind, die hier über gemeinsame Erinnerungen reden. Genauso erhascht man aber auch Eindrücke von neuen Bekanntschaften – vielleicht gar entstehenden Freundschaften. Denn in den Reben trifft sich jeder, vom Kleinkind, das seine ersten Gehversuche macht, über den überstelligen Teenager, der die Disco vom Samstag zum Wackeln bringt, bis hin zu den älteren Semestern, die den Wein und das Gespräch schätzen. Es ist das ruhige Zusammensitzen bei einem Glas Wein, was fasziniert. «Die Leute haben das enorm schätzen gelernt», freut sich Ruedi Baumann vom Weingut Baumann in Oberhallau. «Es ist einfach schön», meint Hans Surbeck, der in Gächlingen den Räckedorn von Maja und Hans Peter Kramer geniesst. Neben der gelassenen Atmosphäre und dem Blütenduft in der Luft gibt es auch ein kulinarisch vielfältiges Angebot zu geniessen. Die Vielfalt der Klettgauer Weine macht es sodann auch möglich, dass man zu jeder Speise den passenden Tropfen findet. Oder es gibt den Wein gleich im Gericht, wie in Oberhallau. Hans Eggimann bereitet speziell für dieses Fest Weinwürste, Weinkäse, Braten mit Weinsauce und Weinkartoffeln vor. «Mittlerweile gibt es Leute, die nur deswegen hierherkommen», meint die Besitzerin des Weinguts, Beatrice Baumann. Sind das denn nicht zu viele Geruchseindrücke auf einmal? Nein. Da der Hallauer Rebberg der grösste zusammenhängende in der Schweiz ist, verteilen sich die Gerüche problemlos. Von Räucherforellen über Raclette und Steak bis hin zu Bölledünne wird alles serviert. «Diese Vielfalt ist unser grosses Plus», freut sich Christian Roth, Präsident des OK des Hallauer Räb- hüüslifestes. Alle Besitzer seien völlig frei in der Wahl ihrer Angebote, und alle seien mit Freude dabei, erzählt Roth, während im Hintergrund der Musikverein Degernau spielt. Es wird am Räbhüüslifest auch internationale Freundschaft gepflegt, und so spielen auch die Nachbarn aus der Nähe von Erzingen, was das Zeug hält. Auch im oberen Kantonsteil und in der Stadt Schaffhausen war man dieses Wochenende auf den Beinen für die Traubenblüte. In Hemishofen konnten 20 Gäste inmitten eines blühenden Rebberges rund ums «Beizli 19» einen Wine-and-Dine-Abend geniessen. Auch in der Stadt Schaffhausen konnte am Samstag im Windegghüsli Wein degustiert werden, ebenso in Stein am Rhein. Zu verdanken hat man den Vorsprung auf ein normales Jahr den guten klimatischen Bedingungen. Bereits sieht man Ansätze von Beeren, und es dürfen erste Voraussagen für einen guten Jahrgang gewagt werden.