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Verwaltungen machen sich fit für mobile Geräte

Schaffhauser Nachrichten, 11.04.2015 von Pascal Schmidlin

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Eröffnete den 8. E-Government-Day am Montag in der Kammgarn: Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel. Bild Michael Kessler

Tablets und Smartphones standen am 8. E-Government-Day Schaffhausen im Zentrum. Immer mehr Serviceleistungen sollen unterwegs bezogen werden können.

«Ein Leben ohne Smartphone ist heute unvorstellbar», sagte Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel in ihrer Eröffnungsrede zum 8. E-Government-Day Schaffhausen. Dieser fand am Montagnachmittag in der Kammgarn statt und wurde von rund 130 Personen aus der Verwaltung von Stadt, Gemeinden und Kanton sowie diversen Unternehmen besucht. Da das Smartphone allgegenwärtig sei, komme auch die Verwaltung nicht darum herum, diesem Trend zu folgen, so Widmer Gysel.

Gerrit Goudsmit, Geschäftsführer der KSD Schaffhausen, eröffnete den Referatsreigen und zeigte den aktuellen Stand der Umsetzung von E-Government im Kanton Schaffhausen. Dabei betonte er, dass die Verbreitung von Smartphones auch die Erwartung an die Verwaltung wecke, deren Produkte auf mobilen Endgeräten nutzen zu können. Deshalb werde man die Webseiten künftig im sogenannten «responsive design», programmieren, damit die Inhalte sowohl am Computer, auf dem Tablet wie auch auf dem Smartphone optimal lesbar sind.

Rollende Computer

Die Verkehrsbetriebe Schaffhausen (VBSH) stellten ihr mobiles Angebot aus der Praxis vor: das Verkehrsleit- und Fahrgastinformationssystem. «Unsere Busse sind eigentlich rollende Computer», sagte dazu Christoph Wahrenberger, Mediensprecher bei den VBSH. Fünf SIM-Karten sind in einem Bus eingebaut und senden und empfangen allerlei Informationen, darunter zum Beispiel den genauen Standort der Fahrzeuge. Diese Daten werden ans Fahrleitsystem übertragen, womit in der Zentrale stets sichtbar ist, ob alle Fahrzeuge nach Plan unterwegs sind.

«Dies bringt auch Vorteile für den Fahrgast», sagte Marcel Seelhofer, Projektleiter bei den VBSH. So werden diese Informationen zum Beispiel an die neuen digitalen Anzeigetafeln gesendet, welche an wichtigen Bushalte­stationen im Kanton installiert wurden. «Auf diesen sieht man, wann der nächste Bus fährt und ob dieser im Plan ist», so Seelhofer. Diese Informationen seien aber auch direkt in der Flexi-App der VBSH abrufbar. So sehe man schon zu Hause, ob der Bus pünktlich an der Haltestelle ankomme. Und VBSH-Direktor Bruno Schwager machte auch gleich noch eine Ankündigung: Ab März 2016 wird es möglich sein, direkt in der Flexi-App ein mobiles Ticket zu lösen.

Aber auch in anderen Bereichen setzt man im Kanton Schaffhausen auf mobile Geräte, zum Beispiel in der Landwirtschaft. Statt in Papierform werden künftig die Kriterien für die Prüfung der Bauernhöfe auf einem iPad in ein digitales Formular eingetragen. Damit sollen nicht nur Fehler beim Übertragen der Papierformulare in eine digitale Form verhindert werden, sondern auch Zeit gespart werden.

Einfachere Prozesse für die Bürger

Hannes Schärer und Romedi Filli vom Amt für Geoinformation fuhren anschliessend mit der Demonstration ihres mobilen Portals fort. «Mit diesem kann man künftig via Tablet oder Smartphone vor Ort Daten erfassen», sagte Filli. Ein Beispiel aus der Praxis seien archäologische Fundstellen. Bisher seien diese per Mail oder auf Papier an die Kantonsarchäologie übermittelt worden, wo sie dann nacherfasst worden seien. «Ein zeitintensiver und fehleranfälliger Vorgang», so Filli. In Zukunft könne man die Fundorte bequem per App erfassen und übermitteln.

Als Letztes stellte Martin Baumgartner, Leiter E-Government Verwaltungsrechenzentrum St. Gallen AG, den Onlineschalter vor. Bereits heute könne man über diesen einen Wohnungsumzug melden oder Einsicht ins Steuerkonto nehmen. Künftig soll man über dieses Bürgerportal aber auch Angebote anderer Institutionen wie etwa Banken, Krankenkassen oder Versicherungen miteinander verknüpfen und so diverse Prozesse für den Bürger vereinfachen. Natürlich steht auch hier die mobile Nutzung im Vordergrund.

eGovernment Schaffhausen