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Thirdyears start learning English in August

Schaffhauser Nachrichten, 28.05.2008 von Erwin Künzi

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Ab August wird an der Primarschule eine zweite Fremdsprache unterrichtet.

Am Abend des 26. Februar 2006 stand fest, dass das Schaffhauser Stimmvolk die Volksinitiative «Nur eine Fremdsprache an der Primarschule» knapp abgelehnt hatte. Mit dem schweizweit beachteten Entscheid ging ein Abstimmungskampf zu Ende, der von beiden Seiten mit grossem Aufwand und zum Teil sehr emotional geführt worden war. Kein Wunder also, dass Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel, Chefin des Erziehungsdepartements, gestern auf diese Abstimmung zu sprechen kam. Diese ermöglichte es erst, dass ab dem Schuljahr 2008/09 die Drittklässler im Kanton Schaffhausen Englisch lernen dürfen. Widmer Gysel informierte, zusammen mit Thomas Meier von der Pädagogischen Hochschule Schaffhausen (PHSH) und Schulinspektor Armin Hafner, über die Einführung der zweiten Fremdsprache an der Primarschule. Dabei gab sie gleich zu Beginn ihrer Hoffnung Ausdruck, dass sich die Gemüter seit 2006 wieder beruhigt haben und jetzt alle dazu beitragen werden, dass die Einführung des Frühenglischen ein Erfolg wird. Damit das möglich wird, wurden auch Anliegen der Gegner übernommen.

Aufenthalt in England

Um Englisch an der Primarschule unterrichten zu können, braucht es zuerst einmal die entsprechend ausgebildeten Lehrpersonen. Mit der Ausbildung wurde die PHSH beauftragt. Laut Thomas Meier müssen alle, die Englisch erteilen wollen, drei Anforderungen erfüllen: Sie müssen einen dreiwöchigen Aufenthalt im englischen Norwich absolviert haben, wo sie, untergebracht bei Gastfamilien, während zweier Wochen in Primarschulen beim Unterricht assistiert und während einer Woche eine Sprachschule besucht haben. Als zweites müssen sie während zehn Tagen an einem didaktischen Weiterbildungskurs teilnehmen, und drittens müssen sie sich auf eigene Kosten ein Sprachdiplom für Englisch - in der Regel das Cambridge Certificate in Advanced English - erarbeiten. Knapp 40 Lehrpersonen, so Thomas Meier, haben diese Ausbildung bereits absolviert, rund 60 weitere sollen folgen. Der Kanton gibt dafür dieses und das nächste Jahr je eine halbe Million Franken aus.
Diese Lehrpersonen werden ab August den Drittklässlern die englische Sprache näherbringen. Vorher wird aber auf breiter Front informiert. Die Lehrerschaft ist verpflichtet, für die betroffenen Eltern Informationsabende anzubieten. An diesen wird eine Broschüre über das Englischlernen im speziellen und den Sprachenunterricht im allgemeinen vorgestellt.
Der Englischunterricht selber umfasst drei Wochenlektionen. Wie Armin Hafner erklärte, wurde dafür das Unterrichtspensum einer Klasse um zwei Lektionen aufgestockt; die dritte Lektion war früher eine, die der Lehrperson zur freien Verfügung stand. Jahr um Jahr lernt ein weiterer Klassenzug Englisch, bis im Schuljahr 2011/12 von der 3. bis zur 6. Klasse die neue Sprache gelernt wird, in der 3. und 4. während dreier, in der 5. und 6. Klasse während zweier Lektionen pro Woche. Als Lehrmittel werden wie im Kanton Zürich in der 3. Klasse «First Choice» und nachher «Explorers» verwendet.

Zusätzliche Französischlektion

Und was ist mit Französisch? Im Abstimmungskampf war oft von Lehrerseite die Befürchtung geäussert worden, diese Sprache werde wegen der Einführung des Frühenglischen zu kurz kommen. Das Gegenteil ist richtig: Ab dem neuen Schuljahr wird das Französischpensum um eine auf drei Lektionen pro Woche aufgestockt.

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