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Schulpflicht wird ernst genommen

Schaffhauser Nachrichten, 09.04.2009 von Walter Joos

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Die Einhaltung der Schulpflicht ist nicht einfach ein frommer Wunsch. Nach Aussage der zuständigen Behörden werden Absenzen streng überwacht.

«Schulbehörden und Lehrpersonen nehmen das Schulschwänzen nicht auf die leichte Schulter; die Schulpflicht wird ernst genommen.» Dies betonte Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel kürzlich gegenüber den Mitgliedern des Parlamentes. Mit der von ihr empfohlenen Ablehnung der Wiedereinführung von Absenzeneinträgen in den Zeugnissen der Schülerinnen und Schüler werde die Einhaltung der Schulpflicht in keiner Weise ignoriert. Die Vorsteherin des Erziehungsdepartementes zeigte sich bei den Beratungen des Postulates von Samuel Erb (siehe SN vom 1. September) vielmehr erfreut ob der aufmerksamen Kontrolle der Präsenz der Schüler durch die zuständigen Lehrpersonen. Unentschuldigtes Fernbleiben vom Unterricht werde registriert und gemäss den geltenden Bestimmungen geahndet.

Geringe Zahl von Verstössen

Aus der Sicht von Departementssekretär Raphaël Rohner und Bereichsleiter Roger Paillard blieb die Zahl der vom Erziehungsrat zu beurteilenden Fälle und die Häufigkeit der von den städtischen Schulbehörden ausgefällten Bussen in den letzten Jahren einigermassen stabil. Die Zahl der in Schaffhausen ausgestellten Bussen bewegte sich in den letzten Jahren zwischen 25 und 30. Das sind weniger als ein Prozent der insgesamt etwa 3600 in der Stadt unterrichteten Schüler. Weitergehende Massnahmen gegen eine notorische Missachtung der Schulpflicht - dazu zählen etwa der Beizug der örtlichen Vormundschaftsbehörde - bilden im Kanton Schaffhausen die absolute Ausnahme.

Mehrheit verhält sich kooperativ

Wenn Schüler dem Unterricht wiederholt fernbleiben, suchen die Lehrkräfte nach Aussage der Vertreter der Schulbehörden zuerst das Gespräch mit den Erziehungsberechtigten, betont Raphaël Rohner. Dabei zeige sich die Mehrheit der Eltern kooperativ. Wenn sich jedoch der Verdacht erhärte, dass die Eltern ihre Kinder nicht mehr im Griff haben oder die zur Entschuldigung von Absenzen angeführten Gründe offensichtlich falsch sind, zögerten die zuständigen Behörden im konkreten Fall nicht, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln durchzugreifen.

Problemlose Jokertage

Keine Probleme verursachen auch die vom Erziehungsrat gewährten Jokertage. Diese werden von einer grossen Zahl von Erziehungsberechtigten selten oder gar nie beansprucht. Andere Eltern nutzen sie regelmässig zur Verlängerung von Ferien, zum gemeinsamen Geniessen von Brückentagen oder zum Ausschlafen nach speziellen Anlässen. Da eine vorzeitige Abreise in die Ferien oder eine spätere Rückkehr in der Regel nicht bewilligt wird, dienen Jokertage oft zur Nutzung von günstigeren Flugtarifen. Reichen diese nicht aus, nehmen einzelne Eltern sogar bewusst eine Busse für eine unentschuldigte Absenz in Kauf. Doch auch dies - so Roger Paillard - ist eher selten der Fall.

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