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Schiessen verlangt persönlich viel ab

Im August 2009 führt der aus 16 Vereinen bestehende Trägerverein SKSF 2009 im Klettgau und Randental das Schaffhauser Kantonalschützenfest durch.

Schaffhauser Bock, 16.07.2008 von Marcel Tresch

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In etwas mehr als einem Jahr wird an drei Wochenenden in August das Schaffhauser Kantonalschützenfest 2009 ausgetragen, an dem neben den Gewehr- und Pistolenschützen auch die Frauen und Männer mit Tells legendärem Sportgerät, mit Armbrust und Pfeil, teilnehmen.

Der Grossanlass wie es das Schaffhauser Kantonalschützenfest ist, wirft seit mehr als eineinhalb Jahren seine langen Schatten voraus. In zahlreichen Sitzungen hat das Organisationskomitee unter der versierten Leitung von Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel einerseits die Bedingungen des verantwortlichen Trägervereins (siehe Box) geschaffen und dessen Gründung vor- sowie andererseits die Vorbereitungen für das Kantonale im Westen des Kantons an die Hand genommen. Dabei stellt sich natürlich die Frage, was Schaffhausens Sportministerin dazu veranlasst, ein zeitaufwändiges OK-Präsidium zu leiten. «Mich reizen Aufgaben», antwortet die Direktbetroffene, «wo sich verschiedenste Leute zusammentun, um ehrenamtlich etwas Grosses und Grossartiges auf die Beine zu stellen.» Im Frühling 2005 hat sie deshalb auf die entsprechende Anfrage nur eine kurze Bedenk- frist gebraucht, um das anspruchsvolle Amt zu übernehmen. Den Vorteil sieht sie weiter darin, dass dieser «Job» nicht auf Lebzeiten, sondern zeitlich eben begrenzt ist. Als Oberst ausser Dienst bei der Übermittlungstruppe hat Rosmarie Widmer Gysel zudem eine gewisse Affinität zum Schiesswesen und eine Zeit lang mit der Pistole selbst dieser interessanten Sportart gefrönt. «Allerdings habe ich als Mitglied des Pistolenclubs Hallau aus zeitlichen Gründen schon lange nicht mehr geschossen», lacht die Regierungsrätin.

Immer weniger gutgeheissen
Allerdings ist es dem in Wilchingen wohnenden Outdoor-Menschen, der sich gerne und viel in der Natur aufhält, manchmal leid, dass oft diejenigen Personen- kreise despektierlich vom Ballern verhinderter Rambos sprechen, die diesen Sport noch nie betrieben haben. «Dabei ist es eine Sportart wie jede andere auch, die von einem sehr viel Konzentration, Ausdauer, Körperbeherrschung, Disziplin und Training abverlangen, um erfolgreich sein zu können», betont Rosmarie Widmer Gysel. Für sie ist ausserdem das Entstehen moderner Luftdruckwaffenanlagen ein positives Zeichen dafür, dass der Schiesssport bei seiner Ausübung nicht immer knallen muss. Deshalb bringt die Sportministerin auch Verständnis für diejenigen Bevölkerungskreise auf, die sich durch Schiesslärm in ihrer Ruhe belästigt fühlen. Für sie steht ausser Zweifel, dass sich Zeitgeist und Empfindungsvermögen in dieser Beziehung stark verändert haben. Während es früher zur Normalität gehörte, dass am Freitagabend und am Samstag geschossen wurde, wird dies heute in der Bevölkerung immer weniger gutgeheissen.

Sinnvolle Förderung der Jugend
Unter dem Aspekt der aufwändigen und auch sehr teuren Kugelfangsanierungen begrüsst Rosmarie Widmer Gysel deshalb Bestrebungen und Projekte, die zur effizienten Lärmreduktion oder gar -verhinderung beitragen. Dazu gehören besagte Druckluftwaffenanlagen die sich bestens für das Training eignen oder etwa die unterirdische Schiessanlage, wie sie dereinst im Schaffhauser Birch entstehen könnte und an der auch die Beteiligung weiterer Gemeinden vorgesehen wäre. Die Regierungsrätin macht aber auch keinen Hehl daraus, dass das sportliche Schiesswesen eins aus militärischen Aspekten und Notwendigkeiten entstanden ist. Sowohl in der staatlichen Institution wie auch bei den Schützenvereinen und -gesellschaften kann die Waffe respektive das Sportgerät nicht einfach in die Hand genommen und geschossen werden. «Dazu ist ein sehr langes und regelmässiges Training notwendig», weiss die Wilchingerin aus eigener Erfahrung. Auch wenn anderweitige Meinungen vorliegen, sieht die Regierungsmitglied im Schiesssport eine sinnvolle Förderung der Jugend: «Die Jungen erhalten so die Möglichkeit einer einmaligen Lebensschule, denn durch diese Sportart werden Disziplin, Konzentration sowie Sorgfalt im Umgang mit dem heiklen Sportgerät und den Mitmenschen gefördert.» Sportschützen sind ausserdem während des Wettkampfs immer auf sich selbst angewiesen, lernen zwangsläufig den Umgang mit dem unmittelbar vorliegenden (negativen oder positiven) Ergebnis und sich der eigenen Verantwortung bewusst zu werden. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass die Flugblätter beispielsweise zur Teilnahme am Jugendschiessen oft an die Schüler gar nicht verteilt werden. Um an die Jugendlichen heran zu kommen, müssen die Vereinsver- antwortlichen andere, vorhandene Möglichkeiten nutzen und aktiv werden. «Darum bin ich auch froh», so Rosmarie Widmer Gysel, «dass sich so viele Freiwillige für die Juniorenförderung engagieren.»

Das Kantonale in Kürze
Austragungsdaten: 7. bis 9., 14. bis 16. und 21. bis 23. August 2009.
Schiessplätze Gewehr 300 m: Beggingen, Beringen, Gächlingen, Guntmadingen, Hallau, Löhningen, Neunkirch, Oberhallau, Schleitheim, Siblingen und Wilchingen.
Schiessplätze Pistole 50 m: Hallau, Neuhausen und Neunkirch.
Schiessplätze Armbrust: Beringen und Helvetia Neuhausen.
Trägervereine: SV Beggingen, SG Beringen, SV Gächlingen, FSG Guntmadingen, Schützen Hallau, FSG Löhningen, SV Neunkirch, SV Oberhallau, SV Schleitheim, SG Siblingen, SV Trasadingen und SVWilchingen/Osterfingen (Schützenvereine 300 m). PC Hallau und PC Neunkirch (Pistolenclubs). ASV Beringen und ASG Helvetia Neuhausen (Armbrustschützenvereine).

Quelle