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Schaffhauser «Wiiprob» eröffnet

Schaffhauser Nachrichten, 09.03.2010 von Zeno Geisseler

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23 Weinbaubetriebe aus dem Blauburgunderland präsentieren im Kreuzgang des Museums zu Allerheiligen ihre Tropfen. Darunter sind 23 Weine, welche an der Expovina-Prämierung Gold oder Silber erhielten.

Seit gestern Abend kredenzen die Schaffhauser Weinbaubetriebe an der «Wiiprob» wieder ihre Weine. Vieles ist - zum Glück - auch an der 15. Ausgabe der Weinmesse geblieben wie in den Vorjahren: die wunderbare Atmosphäre im Kreuzgang des Museums zu Allerheiligen, die überblickbare Zahl der Stände (23) und der Weine (rund 220). Und wie immer steht der Genuss, nicht der Verkauf im Zentrum - was paradoxerweise für den Verkauf vielleicht sogar besonders förderlich ist. Etwas aber ist dieses Jahr doch anders: Noch nie konnten an der kleinen, aber feinen «Wiiprob» so viele prämierte Weine vorgestellt werden. 23 Diplome holten die hiesigen Gewächse allein an der Expovina-Prämierung (die SN berichteten), alles in allem haben Schaffhauser Tropfen dieses Jahr sogar 60 Auszeichnungen eingeheimst, zwei mehr als im Vorjahr.

Der Stolz, der etwas Gutes hat

Schaffhausen sei der beste Weinbaukanton der Deutschschweiz, sagte Beat Hedinger, Direktor Schaffhauserland Tourismus und Geschäftsführer von Schaffhauser Blauburgunderland, an der Eröffnung. Darauf dürften die Weinbaubetriebe stolz sein. Der Stolz war denn auch das Leitmotiv der gelungenen Rede von Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel. Als Kind habe man ihr noch eingetrichtert, dass Stolz keine gute Eigenschaft sei, doch stolz zu sein sei nicht per se schlecht - vor allem nicht in Bezug auf den Schaffhauser Wein. «Und mit Stolz meine ich einfach eine Riesenfreude», sagte die Regierungsrätin, die selbst auch Reben besitzt. «Wenn ich Bekannten einen Tropfen aus unserer Heimat einschenke, können sie jeweils kaum glauben, dass aus Schaffhausen so gute Weine kommen», sagte Widmer Gysel. Sie sei stolz auf die Rebleute, die Kellermeister und das Blauburgunderland. Und sie wünsche sich, dass Schaffhausen überhaupt stolzer und selbstbewusster auftrete und sich weniger selbst im Weg stehe.

Bescheidener Winzer des Jahres

Einen wahren Grund, sich mit stolzgeschwellter Brust zu zeigen, hätte Stefan Gysel, wurde er doch zum Schweizer Winzer des Jahres 2009 erkoren. Doch er zeigte sich bescheiden und betonte, dass nicht er diese Auszeichnung gewonnen habe, «sondern wir alle. Wir von meiner Familie. Und wir vom Blauburgunderland.» Dabei, so verriet der vielleicht talentierteste Jungwinzer der Schweiz, sei der Weinbau nicht immer sein Wunschtraum gewesen, sondern manchmal auch ein Albtraum. Dann etwa, wenn er als junger Bursche an den freien Nachmittagen und Wochenenden im Rebberg gestanden sei und von dort seine Freunde in der Badi habe hören können. Punkt 18 Uhr wurde die Schaffhauser «Wiiprob» für das Publikum eröffnet. Sie dauert noch bis Samstag.

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