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Optimierter Einstieg in die Berufswelt

Schaffhauser Nachrichten, 24.05.2007 von Walter Joos

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Fachleute zeigten gestern an einer Forumsveranstaltung Wege zu einem möglichst optimalen Übergang von der Volksschule in die Arbeitswelt auf.

Der richtige Einstieg in die Arbeitswelt ist nicht nur für die heutigen und die künftigen Schulabgänger von grosser Tragweite. Auch für die Lehrmeister und die Lehrbetriebe ist die Wahl des richtigen Lehrlings beziehungsweise der richtigen Lehrtochter von erheblicher Bedeutung. Die optimale Vorbereitung auf eine sinnvolle Berufswahl und die kontinuierliche Verbesserung der von verschiedenen Stellen angebotenen Hilfen für einen möglichst Erfolg versprechenden Übergang von der obligatorischen Schulzeit in den beruflichen Alltag standen gestern im Zentrum einer Forumsveranstaltung im Hombergerhaus.

Unterschiedliche Perspektiven

Nach der Begrüssung der anwesenden Vertreter der Lehrbetriebe, der Berufsverbände, der Berufsschulen und des Berufsbildungsamtes sowie einer stattlichen Anzahl von Realschülerinnen und Realschüler durch Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel zeigten verschiedenen Experten die wesentlichen Punkte an der Nahtstelle von Volksschule und Arbeitswelt auf. In einer ersten Runde der von Schulinspektor Ruedi Leu vorbildlich geleiteten Veranstaltung zeigten vorerst Berufsberater Walter Bernath, Lehrmeister Walter Wipf und Reallehrer Aldo Malagoli die zum Teil unterschiedlichen Bedürfnisse und Möglichkeiten der in die Berufswahl und Lehrstellensuche involvierten Partner auf. Ihre Sichtweise wurde durch eine Reihe von Erlebnisberichten durch die anwesenden Schulabgänger auf anschauliche Weise ergänzt.

Schaffung ergänzender Angebote

Während die Lehrerschaft bestrebt ist, die Schüler rechtzeitig auf die Berufswahl vorzubereiten, versuchen die Berufsberater, den angehenden Berufsleuten durch Informationen sowie weitere Dienstleistungen ein möglichst reales Bild von den in den einzelnen Branchen gestellten Anforderungen zu vermitteln. Die Lehrmeister sind ihrerseits in erster Linie bestrebt, aus wirtschaftlichen Gründen möglichst geeignete Bewerber in ihrem Betrieb aufzunehmen. Um die zum Teil unterschiedlichen Interessen unter einen Hut zu bringen, bemüht sich die von Ruedi Leu präsidierte «Kommission Schnittstelle Volksschule - Berufsausbildung» seit Jahren um eine möglichst intensive Kommunikation. Dabei geht es unter anderem um die Ergänzung und Anpassung bestehender Lehrpläne, um die gegenseitige Abstimmung der konkreten Anforderungen sowie um die Schaffung zusätzlicher Angebote und Massnahmen. Die in den letzten Jahren erzielten Fortschritte - dazu gehört in erster Linie der kontinuierliche Ausbau der vom Berufsinformationszentrum angebotenen Dienstleistungen - dürfen sich nach Aussage der Experten im Vergleich zu den entsprechenden Leistungen in den übrigen Kantonen durchaus sehen lassen.

Zusätzliches Brückenangebot

Um den künftigen Berufsleuten den Einstieg in die Arbeitswelt zu erleichtern, sollen nach Aussage von Berufsberater Matthias Amsler, Reallehrer Ralph Bosshard und Berufsschulleiter Ernst Schläpfer die im Bereich der Volksschule, der Berufsberatung und der Auswahlverfahren bestehenden Instrumente laufend ergänzt werden. So werden zurzeit im Berufsbildungszentrum verschiedene Varianten zur Einführung von Ausbildungsgängen zu Gunsten einer optimalen Berufsvorbereitung geprüft. Die Einführung der zum Teil arbeitsbegleitenden und zum Teil vollzeitlich konzipierten Modelle ist im Spätsommer des kommenden Jahres geplant. Gleichzeitig bemüht sich die Pädagogische Hochschule nach Aussage von Prorektor Christian Amsler, den angehenden Lehrkräften ein möglichst anschauliches Bild von der realen Berufswelt zu vermitteln.
Berufsfindung Die fünf wichtigsten Schritte bei der Suche nach einer passenden Lehrstelle
Aus der Sicht von Reallehrer Ralph Bosshard sind bei der Suche nach einer passenden Lehrstelle fünf Schritte wesentlich. An erster Stelle steht gemäss seinen Aussagen an der gestrigen Forumsveranstaltung im Hombergerhaus die Notwendigkeit, sich selbst gründlich kennen zu lernen. Wer bin ich? Wie bin ich? Was erwarte ich? Was wünsche ich? Welches sind meine Interessen und Fähigkeiten? Auf diese Fragen gilt es eine Antwort zu finden. In einem zweiten Schritt geht es um den Erwerb möglichst exakter Kenntnisse von der realen Berufswelt. Worauf kommt es innerhalb der einzelnen Berufsfelder in erster Linie an? Als dritter Schritt folgt der eingehende Vergleich zwischen den eigenen Interessen und den spezifischen Anforderungen innerhalb einer bestimmten Branche. Was passt zu meinem Interessenbild? Die Erkundung bevorzugter Berufe verbreitert als vierter Schritt die bereits gewonnenen Erkenntnisse aus der Arbeitswelt. Zu diesem Zweck werden heute von zahlreichen Betrieben so genannte Schnupperlehren angeboten. Als fünfter und letzter Schritt folgen schliesslich die Überprüfung der vorhandenen Möglichkeiten und der darauf basierende Entscheid.

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