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Neues Konzept für Kulturfenster

Schaffhauser Nachrichten, 06.08.2006 von Erwin Künzi

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Gleich zwei Preise wurden am Dienstag für die UBS-Kulturfenster verliehen. Der Grund liegt in der Neuausrichtung dieses kulturellen Engagements, die dieses Jahr erfolgte.

Die Kulturfenster haben ihren Ursprung in den Feierlichkeiten zur 500-jährigen Zugehörigkeit des Kantons Schaffhausen zur Eidgenossenschaft, die 2001 begangen wurden. An sechs Standorten in der Stadt Schaffhausen wurden so genannte «Kulturfenster» aufgestellt, in denen sechs Kunstschaffende mit einem Bezug zur Region ihre Werke präsentieren konnten. Eine Jury prämierte dann jeweils die beste Arbeit. Mit der Grossbank UBS konnte dafür ein potenter Sponsor gefunden werden, der auch die Preissumme für den Sieger in Höhe von 12 000 Franken zur Verfügung stellte.

Heute werden die Kulturfenster von Kanton, Stadt, Museum zu Allerheiligen und UBS getragen, und die vier Institutionen luden am Dienstagabend zur fünften Preisverleihung ein. Im Vortragssaal des Museums zu Allerheiligen konnte Rolf C. Müller, Kulturbeauftragter der Stadt Schaffhausen, zahlreiche Gäste, darunter auch Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel, begrüssen, bevor Markus Stegmann als Vorsitzender der Jury den Preisträger für 2005 bekannt geben konnte. Dieser heisst Martin Volmer, ist 32 Jahre alt, wurde in Hamburg geboren und lebt seit 1998 in Schaffhausen. Seine Arbeit heisst «Schaffhauser Stillleben» und besteht aus vier Gemälden, die nach fotografischen Momentaufnahmen im Restaurant «Rotgerbe», im «Orient», in der «Gelateria» und im Restaurant «Schiff» entstanden. Stegmann attestierte den Werken Authentizität und eine spannungsvolle Komposition, die die Präsenz der dargestellten Objekte - Tassen, Besteck, Gläser, Flaschen - erhöhe. Stegmann sprach von der «verführerischen Beiläufigkeit des Augenblicks» in Volmers Bildern und bat den Künstler um noch mehr dieser Augenblicke. Überreicht wurde der Preis von Urs B. Rinderknecht, UBS-Generaldirektor und Präsident der UBS-Kulturstiftung, und es blieb nicht bei dieser einen Preisübergabe.
Nach einem weiteren musikalischen Intermezzo mit dem «Scaffusia Cocktail Duo» erläuterte Roland E. Hofer, Kulturbeauftragter des Kantons, das neue Konzept für die Kulturfenster: Die Jury, die verkleinert wurde, lädt drei Kunstschaffende ein, Ideen für die Kulturfenster einzureichen, und wählt dann ein Siegerprojekt aus, das mit 12 000 Franken ausgezeichnet wird. Für dieses Jahr fiel die Wahl auf Daniela Keiser und ihr Projekt «Im Reich der Architektur», das von Museumsdirektor Roger Fayet, dem Präsidenten der neuen Jury, vorgestellt wurde. Reich stellt echter gefälschte Architektur in Form von Filmkulissen gegenüber. Sie zeige so, sagte Fayet, die «Aneignung von Architektur zur Produktion von Illusionen». Anschliessend überreichte er Keiser unter grossem Applaus den Preis für das Jahr 2006.

Quelle