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Marschmusik, eine Rede und Spatz

Schaffhauser Nachrichten, 29.11.2013 von Erwin Künzi

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Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel verabschiedet mit Handschlag Sandra Fässler, eine der zwei Soldatinnen, die gestern aus der Armee entlassen wurden. Bild Selwyn Hoffmann

Rund 150 Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere sind gestern aus der Wehrpflicht entlassen worden. Sie wurden von der Militärdirektorin, Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel, persönlich verabschiedet. Rund 150 Soldaten, Unteroffiziere und Offiziere sind gestern aus der Wehrpflicht entlassen worden. Sie wurden von der Militärdirektorin, Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel, persönlich verabschiedet.

Sie kamen gestern Morgen einer nach dem anderen, zum Teil schwer mit Ausrüstung und Gewehr beladen, auf das Gelände des Zeughauses in Schaffhausen. Sie waren per Marschbefehl aufgeboten worden, sei es, weil sie mit Jahrgang 1979 die Alterslimite erreicht, sei es, weil sie mit Jahrgang 1980 bis 1983 ihre Dienstpflicht erfüllt hatten. Alle absolvierten einen Parcours, an dessen Start die Entladekontrolle der Waffe und am Schluss die Entgegennahme einer Flasche Wein aus dem Staatskeller stand. Nachdem alle persönlichen Ausrüstungsgegenstände dem Personal des Zeughauses unter der Leitung von Kreiskommando-Stellvertreter Bruno Weber übergeben worden waren, folgte die Dislokation ins Park Casino.

Verankerung im Volk

Dort hatte sich auf der Bühne bereits die Zollmusik Schaffhausen bereit gemacht. Unter der Leitung von Anita Heller schmetterte sie schon bald einen flotten Marsch zur Begrüssung der Armeeangehörigen und weiterer Gäste, so Divisionär Hanspeter Kellerhals, Kantonsratspräsident Richard Bührer, Polizeikommandant Kurt Blöchlinger und Staatsschreiber Stefan Bilger. Dann wurde die Schweizer Fahne hereingebracht, und Rico Randegger, Oberstleutnant im Generalstab, befahl Achtungstellung und meldete Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel die anwesenden Armeeangehörigen bereit. In ihrer kurzen Rede betonte Widmer Gysel die Verankerung der Armee im Volk und führte dazu das Nein zur Abschaffung der Wehrpflicht im letzten September an, das von 79,8 Prozent der Stimmberechtigten im Kanton Schaffhausen getragen worden sei. Die Anwesenden seien zwar jetzt aus der Armee entlassen, so Widmer Gysel weiter, sie würden aber als Vorbilder die Erkenntnis, dass die Freiheit im Notfall verteidigt werden müsse, weitertragen. Mit den Worten «Ruhn! Sie sind aus der Wehrpflicht entlassen!» schloss sie, um anschliessend alle persönlich mit Handschlag aus der Armee zu verabschieden. Traditionsgemäss wurden anschliessend die Ex-Armeeangehörigen noch verpflegt, und zwar mit einem währschaften Spatz und einem Bienenstich samt Kaffee zum Dessert; zu trinken gab es Mineralwasser oder Rotwein (Osterfinger von der Familie Meyer, Bad Osterfingen), und wer wollte, bekam auch ein Bier.

Bericht SN