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Kreativ für die Zukunft arbeiten

Schaffhauser Bock, 21.10.2008 von Christian Saggese

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Das seit dem neuen Schuljahr laufende Berufsvorbereitungsjahr erhält von Lehrern und Schülern ein positives Feedback.

Die Arbeitslosenzahlen sinken wieder, der Lehrstellenmarkt läuft so gut wie schon seit Jahren nicht mehr. Also kein Problem mehr, seinen Traumberuf zu finden? «Dies wäre ein Irrglaube. Viele Schülerinnen und Schüler wissen nach der Schule noch nicht, welchen Beruf sie ausüben wollen. Oder haben die entsprechende Qualifikation nicht» erkärt der Steuerungsausschuss mit Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel, Rolf Dietrich (Berufsausbildung), Ruedi Leu (Sek Stufe I) und Projektleiter Ernst Schläpfer. Wurde früher noch das freiwillige 10. Schuljahr an der Real- und Sekundarschule für solche Fälle angeboten, ist seit dem neuen Schuljahr 2008/2009 das «Berufsvorbereitungsjahr» als Ersatz eingeführt worden. Und dies aufgrund der Totalrevision des Schulgesetztes sowie finanziellen Überlegungen. So mussten sich bisher die Gemeinden an den Kosten für ein 10. Schuljahr ihrer Schülerinnen und Schüler beteiligen. Diese Investitionen übernimmt nun der Kanton.

Verschiedene Modelle
«So wenig wie möglich, soviel als nötig!» lautete die Zielsetzung für den Projektauftrag der Berufsvorbereitung. Dies soll nicht minimalistisch klingen, sondern den schnellstmöglichen und direkten Weg in einen Beruf oder eine weiterführende Schule vermitteln. Dabei handelt es sich aber nicht einfach um ein weiteres normales Schuljahr, sondern wird aktiv zur Eigenverwirklichung genutzt. Es gelten Ferien- und Arbeitszeiten wie in einem Lehrbetrieb. Hatte man früher noch «Freistunden», sind diese in diesem Projekt nicht mehr vorhanden. Vielmehr nutzt man solche Stunden, um sich selbst weiterzubilden und Arbeiten nachzuschaffen. Jedoch wird auch in die Freizeit eingegriffen: So müssen alle Schülerinnen und Schüler mindestens zwei Stunden pro Woche eine aktive Freizeitbeschäftigung finden, welche auch nachgeprüft wird. Als Beispiele wurden Tanzschulen, Sportvereine oder Musikunterrichtsstunden genannt.
Beim Berufsvorbereitungsjahr arbeitet man mit verschiedenen Modellen:

Das arbeitesbegleitende Modell
Hier werden die Schülerinnen und Schüler in drei Profile eingeteilt (Hauswirtschaftlich und soziale Ausrichtung / Handwerkliche Ausrichtung / Schulische Ausrichtung). Zwei Schultage pro Woche mit je 9 Lektionen Unterricht beinhaltet allgemeinbildenden Unterricht, ergänzt durch ein Freifachangebot sowie spezifischen Unterrichten nach den Profilen. Neben der Schule wird drei Tage pro Wuche Erfahrung in einem Arbeitspraktikum gesammelt.

Das Vollzeitmodell
Dieses umfasst fünf Schultage pro Woche mit 44 Lektionen Unterricht und der täglichen «Arbeitszeit» von 7.45 - 16.30 Uhr, Mittagspause eine Stunde. Für jedes Fach gibt es hier Doppellektionen. Neben den obligatorischen Fächern wie Mathematik, Mensch und Mitwelt, Deutsch, Englisch oder auch Sport jeweils am Morgen werden nachmittags verschiedene Wahlfächer / Wahlpflichtfächer angeboten. Auch kann hier bereits aktiver in verschiedene Berufe reingeschnuppert werden.

Integrationskurs
Dieser entspricht dem Vollzeitmodell, ist aber für Jugendliche mit zu wenig Deutschkenntnissen, um in eine Ausbildung zu starten. Hier wird Wert auf die Deutsch- und Gesellschaftskenntnisse gelegt, ansonsten zählen die gleichen Verpflichtungen wie beim Vollzeitmodell.

Insgesamt sind seit dem August 2008 172 Schülerinnen und Schüler beim Berufsvorbereitungsjahr dabei, davon 63 im Vollzeitmodell, 98 bei der arbeitsbegleitenden Variante (38 handwerklich, 25 hauswirtschaftlich-soziale, 35 schulische Ausrichtung) und 11 beim Integrationskurs. Insgesamt beschäftigen sich 31 Lehrerinnen und Lehrer mit dem neuen Projekt. Das Team rund um Leiter Ernst Schläpfer ist zufrieden. «Alle geplanten Punkte sind umgesetzt, Lehrpersonen sind motiviert und engagiert und die Lernenden haben den neuen Schulalltag im Griff!», so die Aussage nach sieben Wochen Erfahrung.

Quelle