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Kommentar: Zweifelhafter Rollenwechsel

Walter Joos zur neuen Verteilung der Departemente im Regierungsrat

Schaffhauser Nachrichten, 22.09.2004 von Walter Joos

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Wer die fünf Mitglieder der neuen Kantonsregierung auf ihrem Wahlkampf begleitet hatte, dürfte über die gestern erfolgte Zuteilung der Departemente einigermassen erstaunt sein. Der von Heinz Albicker manifestierte Sinneswandel muss als echte Überraschung gewertet werden. Noch vor wenigen Wochen wurde der amtierende Erziehungsdirektor nicht müde zu betonen, wie sehr es ihm in seinem angestammten Departement gefalle. Auch bei der unlängst erfolgten Beantwortung einer Interpellation von Iren Eichenberger über die Bildungsperspektiven im Kanton deutete nichts darauf hin, dass Heinz Albicker den von seinem Vorgänger in Gang gesetzten und unter seiner Leitung beschleunigten Reformzug im Schulbereich plötzlich verlassen und sich in einen anderen Aufgabenbereich absetzen will.
Die im letzten Jahr im Zusammenhang mit der Präsentation des ersten Bildungsberichtes von Heinz Albicker bekundete Absicht, die auf Grund der grossen Zahl von neuen Experimenten zu einer Baustelle verwandelten Volksschulen wieder in geordnete Bahnen zu lenken, hat sich gleichsam über Nacht verflüchtigt. Die wieder aufkeimende Affinität des früheren Bankers zu nackten Zahlen liess das im Vorfeld der Wahlen bekundete bildungspolitische Engagement offensichtlich schnell verblassen. Heinz Albicker wollte sich die Chance, die Entwicklung des staatlichen Finanzhaushaltes an vorderster Front zu bestimmen, ganz einfach nicht entgehen lassen. Damit setzte er sich aus vorwiegend persönlichen Motiven über den Wunsch von Rosmarie Widmer Gysel hinweg. Sie hatte auf Grund ihrer bisherigen Tätigkeit von Anfang an auf das Finanzdepartement optiert. Ob der Entschluss von Heinz Albicker im Interesse des Gesamtwohls liegt, darf heute zumindest in Frage gestellt werden.

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