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Keine Schwarz-Weiss-Malerei

Schaffhauser Nachrichten, 08.02.2008 von Robin Blanck

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Nachdem die Erziehungsdirektorin Rosmarie Widmer Gysel gestern morgen zu den Einwohnern ihrer Wohngemeinde Wilchingen gesprochen hatte, war sie am Nachmittag zu Gast in Neunkirch. Gemeindepräsidentin Annegreth Steinegger rechnete - wie sie in ihrer Begrüssung erklärte - mit einer Ansprache im «schönen, breiten Hallauer Dialekt». Und ihre Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Rosmarie Widmer Gysel griff in ihrer Rede das mitunter zwiespältige Verhältnis der Schweizerinnen und Schweizer zu ihrem eigenen Land auf: Ablehnung des Hurrapatriotismus einerseits, Begeisterung und Identifikation mit der Fussball-Nationalmannschaft wie etwa anlässlich der EM andererseits. Für Widmer Gysel ist diese Ambilvalenz letztlich Ausdruck der eidgenössischen Staatsphilosophie, welche aus einer Vermischung von geschichtlichen Lehren, Erfahrungen, Hoffnungen, Idealen und Visionen entstanden ist. Diese Philosophie verlange oft den «Verzicht auf ein Maximum zugunsten eines menschlichen moralischen Optimums», wie die Regierungsrätin den Besuchern der Feier im überdeckten Bereich zwischen Schulhaus und Städtlihalle darlegte. Die Magistratin forderte in diesem Zusammenhang dazu auf, auch bei schmerzhaften «Optimierungsprozessen» im Staat genau abzuwägen und im allgemeinen Interesse zu handeln. «Auch in Zukunft wird die Schweiz nicht durch Schwarz-Weiss-Malerei, sondern durch eine differenzierte und liberale Politik weitergebracht», lautete Widmer Gysels Fazit.

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