«Im Wein liegt die Wahrheit»

Schaffhauser Nachrichten, 28.04.2014 von Susan Baumann

Markus Müller, Kantonsrat und Präsident des Schaffhauser Weinbaumuseums, begrüsst Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel. Bild Susan Baumann

Das Weinbaumuseum inHallau lud am Sonntag zur Vernissage der diesjährigen Sonderausstellung. Diesethematisiert Sprüche undPoetisches rund um den edlen Rebensaft.

«In vino veritas» ist lateinisch und heisst so viel wie «Im Wein liegt die Wahrheit». Ob immer die Wahrheit drinsteckt, darf man ab sofort im Schaffhauser Weinbaumuseum in Hallau in Wort und Bild bewundern.

Vom Boden des Glases

Mit Sprüchen wie «Oh, mir tuet mis Härz so weh, wänn ich vom Glas de Bode gseh» wurde die diesjährige Sonderausstellung im Schaffhauser Weinbaumuseum, die unter dem Motto «Parolen, Poesie und Posse» steht, von Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel am Sonntag feierlich eröffnet. Nach einem Apéro, der von Ernst Gasser-Bircher und der Rötiberg-Kellerei Wilchingen gesponsert war, begrüsste Markus Müller, Kantonsrat und Präsident des Weinbaumuseums, die vielen Gäste zur Eröffnung und sprach Dankesworte für die verschiedensten helfenden Hände, ohne die es nicht möglich gewesen wäre, die präsidentenlose Zeit und verschiedene Turbulenzen zu überstehen.

«Guter Wein und schlechte Zahlen»

Dank dieser Unterstützung habe man das Schaffhauser Weinbaumuseum wieder in ruhige Gewässer ziehen können und stehe heute mit «wunderbaren Anlässen» und eben dieser Sonderausstellung wieder im besten Lichte da. Vertreter aus Tourismus und Behörden sowie viele interessierte Gäste aus nah und fern lauschten den Worten von Markus Müller und warteten gespannt auf die Eröffnungsrede von Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel. Diese erläuterte kurz, wie wichtig ihr der Wein und die Gegend seien, sei sie doch – mit eigenen Reben – sehr nahe am Geschehen. Sie verbinde viele schöne Erlebnisse mit den Reben, und so habe sie sich sehr gefreut, die Rede zur Eröffnung der Sonderausstellung «In vino veritas» halten zu dürfen. Mit den ersten Worten «Lieber einen guten Wein und schlechte Zahlen – als einen schlechter Wein und gute Zahlen» wurde der Gesprächsstoff schon vorweggenommen. Der Stimmung nach teilte diese Meinung allerdings nicht ganz jeder. Widmer Gysel meinte dann aber auch: «Genau so sollten Trinksprüche sein, vielleicht nicht immer ganz ernst zu nehmen…»

Mehr oder weniger ernst gemeint

Bei der diesjährigen Sonderausstellung gehe es um Gedichte, Redewendungen, Trinksprüche und mehr oder weniger ernst gemeinte «geistreiche» Wortspielereien. Die Sprüche sollten den Betrachter – kombiniert mit alten Bildmotiven – zum Schmunzeln und zum Nachdenken animieren. Ebenfalls lohne sich natürlich immer wieder ein Rundgang durch das ehrwürdige Weinbaumuseum und abschliessend in der wohligen Gaststube zu verweilen. Rosmarie Widmer Gysel zitierte darauf viele alte Sprüche aus früheren Tagen und betonte auch, dass wohl kein Genussmittel so sehr zu Sprüchen, Ideen, Gesprächen und Unterhaltung anrege wie der Wein. Sie lud die Gäste auf das Herzlichste ein, die Ausstellung zu besuchen und die vom Grafiker André Gaille schön aufgemachten und mit alten Schwarz-Weiss-Fotografien unterlegten Sprüche auf sich wirken zu lassen. Markus Müller dankte herzlich für diese passende Rede und freute sich darauf, sich mit allen Gästen bei Poesie, Parolen und Posse und einem feinen Apéro zu unterhalten.