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Ich hatt'einen Kameraden...

Schleitheimer Bote, 05.02.2008 von Kurt Schönberger

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Die Vereinigung ehemaliger 16er Dragoner bezweckt die Erhaltung der Kameradschaft, die Stärkung des Wehrwillens sowie das Andenken verstorbener Kameraden zu ehren. Im Turnus von zwei Jahren treffen sich deren Mitglieder zu einem kameradschaftlichen Beisammensein und zum Gedenken an verstorbene Kameraden. Die 'aktive Zeit' der 16er Dragoner geht auf die Kriegsjahre 1939-1945 zurück. Am letzten Donnerstag, 1. Mai und Auffahrtstag, war es wieder so weit. 73 Ehemalige trafen sich in Hallau zu einem freundlichen Wiedersehen. Als Gäste dabei: Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel und Hallaus Gemeindepräsident Werner Pfistner.

Im Leben eines Schweizer Soldaten gibt es viel zu erzählen und zu berichten. Sehr viel sogar. Denn was man während seiner Militärzeit so alles erlebt, ist vielfältig und vermöchte dicke Bücher zu füllen. Ganz besonders gilt dies, wenn es um Erlebtes während der Aktivdienstzeit geht. Solches konnte man auch an der diesjährigen Zusammenkunft in Hallau wieder hören. 'Wasch no do im Jura hinne...' hiess es etwa. Viele Erinnerungen wurden wach und viele Erlebnisse wurden wieder lebendig. Und auch der Humor kam nicht zu kurz - jedenfalls wurde da und dort über einen träfen Witz herzhaft und fast spitzbübisch gelacht.

Aus zwei mach eins

In unserer Ausgabe vom.... haben wir über die Entstehung der 'Vereinigung ehemaliger 16er Dragoner' berichtet. Daher nur noch einmal eine Kurzfassung. Entstanden ist die heutige Vereinigung aus zwei Verbänden: der 'Vereinigung ehemaliger 16er Dragoner nach dem 1. Weltkrieg 1914/18' und aus der 'Aktivdienst Schwadron 16 der Jahre 1939-1945'. Der Zusammenschluss erfolgte im Jahre 2006 aus Gründen des beidseitigen Mitgliederschwundes, bzw. weil von Jahr zu Jahr immer mehr ehemalige Kameraden zufolge Ablebens fehlten. Deshalb wurde die Tätigkeit der Aktivdienst Schwadron 16 eingestellt, bzw. in die neue Vereinigung eingebracht. Entsprechende Statuten, bzw. sogenannte 'Satzungen' gab man sich anlässlich des Dragonertages vom 7. Mai 1964 in Thayngen.

Hauptzweck der Vereinigung ist 'die Erhaltung der Kameradschaft, die Stärkung des Wehrwillens sowie das Andenken verstorbener Kameraden zu ehren.' Letzteres wird konkret dergestalt geregelt, dass 'dem Verstorbenen auf Kosten der Vereinigung ein Trauerkranz mit Schleife und Inschrift gewidmet werden soll'. Weiter wird festgehalten, dass 'es für die ehemaligen 16er Dragoner Ehrenpflicht ist, aktiv am Begräbnis teilzunehmen'.

Schaffhauser und Thurgauer Wehrmänner

Die Angehörigen der Schwadron 16 rekrutierten sich je zur Hälfte aus dem Kanton Schaffhausen und aus dem Kanton Thurgau. 80 % von ihnen waren Bauern. Zwecks Erhaltung und Pflege der Kameradschaft trifft man sich alle zwei Jahre, das eine Mal im Kanton Schaffhausen, das andere Jahr im Kanton Thurgau. Dieses Jahr war also der Kanton Schaffhausen wieder an der Reihe. Und zum fünften Mal schon kam man dafür im Rebbaudorf Hallau zusammen. Laut Obmann Adolf Josef beträgt der Mitgliederbestand heute noch 149 Ehemalige. Nach Hallau gekommen sind deren 73, knapp die Hälfte also. Und auch der Altersdurchschnitt der Anwesenden lag in etwa bei dieser Zahl 73, wenn nicht sogar höher... Ältester Teilnehmer mit Jahrgang 1916 war übrigens Hans Neukomm, gebürtig aus Guntmadingen, wohnhaft seit 50 Jahren in Thayngen. Er konnte von OK-Präsident Robi Schaad für seine grosse Hilfe bei der Archivierung der wertvollen Akten einen speziellen Dank und ein Präsent in Form edlen Hallauer Rebensaftes entgegennehmen. Geehrt und beschenkt wurde auch Fritz Keller für seine immer wieder wunderschönen Gedichte.

Lob und Anerkennung für den kollegialen Gedanken

Begonnen hat die Tagung mit einem Apéro in der Rimuss-Kellerei Rahm. Als Gäste anwesend waren Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel und Hallaus Gemeindepräsident Werner Pfistner. Letzterer überbrachte die besten Grüsse seines Gemeinderates und stellte den Anwesenden auf sympathische Art und Weise die Gemeinde Hallau vor. Er lobte aber auch zum einen diese Zusammenkunft als ein Akt besonderer Kollegialität, zum anderen gab er seiner Hoffnung Ausdruck, dass diese Treffen noch lange Bestand haben werden.

'Ich hatt' einen Kameraden....'

Tendenziell stark sinkend ist zwangsläufig die Mitgliederzahl. Waren es ursprünglich 165 ehemalige Dragoner, werden es zufolge Todesfällen von Jahr zu Jahr weniger. Das Lied 'Ich hatt' einen Kameraden...' gehört deshalb wenn auch zum traurigen, so doch zum eigentlichen Zeremoniell jeder Jahrestagung. Obmann ist Hauptmann Adolf Josef aus Wängi/TG, Sekretär Wachtmeister Otto Müller aus Tuttwil/TG. Nach der Begrüssung durch den Obmann ging es zum eigentlichen 'Hauptgeschäft' der Zusammenkunft, dem 'Gedenken und der Ehrung verstorbener Kameraden'. 'Seit der letzten Zusammenkunft vor zwei Jahren haben wir von 23 Kameraden Abschied nehmen müssen' berichtete Adolf Josef der Versammlung. Darunter zwei bekannte Namen: Hptm Bernhard Stamm (alt Regierungsrat) aus Thayngen sowie Wm Jaques Wanner (Postjakob) aus Schleitheim. Zu Ehren aller Verstorbenen erhoben sich die Anwesenden zu einer Schweigeminute von ihren Sitzen und spielten die Chläggi-Musikanten einen würdigen Choral. - Die übrigen Geschäfte waren schnell abgewickelt. Zum einen die Rechnung, zum anderen das Traktandum Verschiedenes. Auch wurde der nächste Tagungsort bestimmt: Pfyn im Kanton Thurgau. Und dann, nach weiteren musikalischen Einlagen der Chläggi-Musikanten, konnte Obmann Adolf Josef die Versammlung aufheben mit den Worten: 'Offiziere, Unteroffiziere und Dragoner, die Sitzung 2008 ist geschlossen - Abtreten'. Und er konnte überleiten zu Kaffe und Kuchen, einer willkommenen Spende der Gemeinde Hallau.