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Geburtstag im Zeichen der heiligen Barbara

Schaffhauser Nachrichten, 12.01.2007

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Mit einer kleinen Feier gedachten die Mitglieder der Kantonalen Offiziersgesellschaft des 200. Jahrestages der Gründung.

Mit einer grossen Ausstellung auf dem Zeughausareal in Schaffhausen, einem Konzert im Stadttheater und einem Offiziersball feierte die Kantonale Offiziersgesellschaft (KOG) Schaffhausen mit der Bevölkerung im Juni ihr 200-jähriges Bestehen. Die letzten Feierlichkeiten im Zusammenhang mit diesem Jubiläum fanden nun am vergangenen Mittwoch in Stein am Rhein statt. Dies kam nicht von ungefähr, denn laut Akten wurde die KOG genau am 28. November 1807 gegründet. Unter dem Namen «Barbara Soirée», in Anlehnung an die Schutzgöttin Barbara, diente das Rathaus in Stein am Rhein als erste offizielle Station. Stadtpräsident Franz Hostettmann war es sodann, der in einem kurzen Abriss die Geschichte Stein am Rheins näher brachte.

«Neuen Verhältnissen angepasst»

«Wir gratulieren der KOG Schaffhausen heute am Jahrestag der Gründung und wünschen ihr eine weiterhin erfolgreiche Zukunft», überbrachte Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel die Geburtstagsgrüsse der Regierung. Dass mit ihr ebenfalls ein Mitglied der KOG diese noble Geste übernahm, erfreute den Zeremonienmeister der Geburtstagsfeierlichkeiten, Harald Jenny, zutiefst. «Die Initianten des damaligen Offizierscorps haben gehofft, dass ihre Gründung Bestand habe - sicher waren sie sich aber nicht», blickte die Regierungsrätin zurück, «Umso mehr Grund zum Feiern gibt es heute; das vor 200 Jahren angefangene Werk hat sich erhalten, entwickelt und sich ständig den neuen Verhältnissen angepasst.»
Als weiterer Festaktredner zog Martin Vögeli von den Jubiläumsfeierlichkeiten Mitte des Jahres mit zwei Adjektiven Bilanz: stolz und dankbar. Stolz, weil die KOG ihre Geschichte während zweieinhalb Tagen eindrücklich der Bevölkerung näher bringen konnte, und dankbar für das entgegengebrachte Vertrauen. Als letzter Redner war es Peter Fischli, der Präsident der KOG Schaffhausen, welcher die Wichtigkeit der Gesellschaft und im Speziellen der Offiziere unterstrich. In den vergangenen 200 Jahren hat die KOG Schaffhausen, eine der ältesten Kantonalen Offiziersgesellschaften überhaupt, viele schöne, aber auch schwere Zeiten durchlebt. Poetisch meinte er dazu: «Die Zeiten ändern sich, die Menschen bleiben die gleichen.»

Modernes Training

Der zweite offizielle Teil fand sodann auf der Burg Hohenklingen oberhalb von Stein am Rhein statt. Eine Führung durch die alten Gemäuer mit Kurt Bänteli, dem Projektleiter Mittelalter der Kantonsarchäologie Schaffhausen, versinnbildlichte ein weiteres Mal, dass für ein langjähriges Bestehen einer Sache feste Grundmauern vonnöten sind. Mit dem Festredner Oberstleutnant Matthias Vetsch, Artillerie-Chef der Infanteriebrigade 7, wurde dem militärischen Hintergrund der Gesellschaft Beachtung gezollt. Mit dem Titel: «Modernes Training des Artillerieeinsatzes in der Schweiz» führte er, interessant illustriert, die Entwicklung der Trainingsmöglichkeiten von früher und heute auf. So wird heutzutage ein Grossteil von taktischen und technischen Übungen an Simulatoren ausgeführt, was nicht nur der Umwelt zugute kommt, sondern auch einen Mehrwert an taktischem Output ermöglicht.
Musikalisch untermalt durch eine Delegation des «Buntmetall-Brass-Ensembles» fand die Geburtstagfeier in den alten Gemäuern einen feierlichen Abschluss. Einmal mehr verdeutlichte dieser Anlass, dass das Schweizer Milizsystem nebst den militärischen Avancen eben auch eine soziale und gesellschaftliche Verankerung in sich birgt.

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