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Eltern bei der Förderung der Kinder helfen

Schaffhauser Nachrichten, 24.09.2009 von Erwin Künzi

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Zum zweitenmal ist eine Tagung durchgeführt worden, die sich mit der frühen Förderung von Kindern beschäftigt. Diesesmal standen die Eltern im Mittelpunkt.

Haben Kinder, wenn sie in den Kindergarten kommen, Rückstände bei der Sprache oder beim sozialen Verhalten, so sind diese Defizite kaum mehr gutzumachen, was sich negativ auf die schulischen Leistungen und später auf die beruflichen Aussichten auswirkt. Schon seit einiger Zeit hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass Kinder mit solchen Defiziten schon vor dem Kindergarten entsprechend gefördert werden sollten. Im Kanton Schaffhausen wird diese frühe Förderung vor allem vom «Netzwerk Frühe Förderung Schaffhausen» propagiert, das bereits zum zweitenmal eine Tagung zu diesem Thema organisiert hat. Sie stand unter dem Motto «Frühe Förderung - Eltern stärken» und wandte sich an Fachpersonen, die in diesem Bereich engagiert sind. Diese kamen gestern denn auch in grosser Zahl in den «Kronenhof», wo sie von Kurt Zubler, dem Leiter der Integrationsfachstelle für die Region Schaffhausen (Integres), begrüsst wurden, der den Anlass moderierte. Die Anwesenheit Zublers war nicht zufällig, leiden doch gerade viele Kinder mit einem Migrationshintergrund unter den Defiziten, die die frühe Förderung beseitigen möchte.

Als erste ergriff Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel das Wort. Sie legte dar, wie der Kanton die Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder unterstützen will. Ausgangspunkt ist ein Bericht des Bundes zum Thema «Familien- und schulergänzende Kinderbetreuung». Darauf aufbauend will die Regierung noch in diesem Jahr ein Grundlagenpapier verabschieden, das Zielsetzungen, Schwerpunkte und konkrete Massnahmen zur Stärkung der Eltern bei der Erfüllung ihrer Aufgaben enthalten soll. Im Vordergrund stehen ein Projekt zur frühen Förderung der Kinder im Vorschulalter sowie die Schaffung von schul- und familienergänzenden Betreuungsstrukturen, erklärte Widmer Gysel. Um möglichst allen Kindern eine erfolgreiche gesellschaftliche Integration zu ermöglichen, müsse der Anteil an Jugendlichen mit ungenügender Grundbildung gesenkt werden, erklärte Urs Moser vom Institut für Bildungsevaluation der Universität Zürich in seinem Referat «Frühe Förderung: ein Kinderspiel?» Wolle man dieses Ziel erreichen, müsse zum Beispiel die sprachliche Förderung schon vor dem Kindergarten einsetzen, aber nicht flächendeckend, sondern wirklich nur dort, wo sie nötig ist. Rosa Plattner schilderte, was in St. Gallen unternommen wurde, um bei der Mütter- und Väter-Beratung auch Eltern aus Albanien, der Türkei und Sri Lanka zu erreichen. Susanne Mey und Bushra Buff-Kazmi stellten die Ergebnisse einer Umfrage vor zum Thema «Wie erleben die Schaffhauser verschiedene Angebote der frühen Förderung?», auf die noch detailliert einzugehen sein wird. Ein Podium mit den Referentinnen und Referenten sowie weiteren Teilnehmenden bildete den Abschluss der Tagung.

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