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Ein ruhiges Feuerwehrjahr

Schaffhauser Nachrichten, 18.03.2016

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 Der kantonale Feuerwehrverband Schaffhausen führte am 12. März in Osterfingen seine 128. Delegiertenversammlung durch. Anstehende Wahlen liessen auf eine interessante Versammlung hoffen. Die 84 Delegierten und die zahlreichen Ehrengäste aus der Politik und Feuerwehrwesen wurden nicht endtäuscht.

 

„Stillstand ist Rückschritt". Mit diesen Worten begrüsste Frau Regierungsrätin Rosemarie Widmer Gysel die Teilnehmer. Als oberste Feuerwehrfrau des Kantons konnte sie auf ein glücklicherweise eher ruhiges Feuerwehrjahr 2015 zurückblicken. Die total 1750 Feuerwehrleute leisteten insgesamt 651 Einsätze was im langjährigen Mittel liegt. Aber mit rund 7500 Stunden ist die gesamte Einsatzdauer erheblich gesunken. Dies auch, weil im vergangenen Jahr glücklicherweise wenig Grossereignisse und kaum Elementarschäden zu bewältigen waren. Trotzdem erinnerte sie daran, dass die Zeit von „Spritzenwagen, Lederkessel und tannigen Hosen" bei der Brandbekämpfung endgültig vorbei sei. So müssen die Wehren sich ständig weiterentwickeln um auf dem neusten Stand zu bleiben. Es sei jedoch beruhigend zu wissen, dass die Schaffhauser Feuerwehren gut organisiert, top ausgebildet und bestens ausgerüstet seien. Zukunftsweisend sei sicher auch die Teilrevision des Brandschutzgesetzes, das noch dieses Jahr in den Kantonsrat komme. Beeindruckt war sie dabei von der Bereitschaft der Wehren das Feuerwehrwesen als Gesamtes weiterzubringen. Selbst dann, wenn Teilbereiche den Verlust einer bisherigen Besserstellung in Kauf nehmen müssen. Grosse Hoffnung legt Frau Widmer Gysel in das geplante neue Ausbildungszentrum von B+A und der Feuerpolizei das auf dem Areal des EKS in Beringen realisieret werden soll. Zukunftsorientiert sei sicher auch der Entscheid, das nicht mehr jede Gemeinde über ein eigenes Feuerwehrmagazin verfügen müsse. Neu ist lediglich die Auflage zu erfüllen, dass das gesamte Baugebiet innert 10 Minuten ab Alarmierung mit einem Einsatzelement erreichbar sein muss. Mit ihrem traditionellen: „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr" bedankte sie sich im Namen der ganzen Kantonsregierung für den geleisteten Einsatz im Dienste der Öffentlichkeit.

 Florian Vetter, der neue Kreisbrandmeister im Schwarzwald-Baar-Kreis, überbrachte die Grüsse der Wehren aus dem benachbarten Grenzbereich. Als besonderes Geschenk überbrachte er den Schaffhauser Kollegen den neuen Schwarzwald-Almanach 2016, in dem sich unter der Rubrik „Grenzenlose Hilfe" ein ganzes Kapitel der sehr guten Zusammenarbeit zwischen den Wehren diesseits und jenseits der Grenze widmet.

Der Verbandspräsident René Schluchter eröffnete die Versammlung mit der traurigen Pflicht, der verstorbenen Feuerwehrleute und Ehrenmitglieder zu gedenken. Mit dem Vorstandsmitglied Roland Sturzenegger (47) und dem Feuerwehrmann Tobias Würms (28) musste gleich von zwei aktiven Feuerwehrleuten Abschied genommen werden. Zudem verstarben im vergangenen Jahr auch die Ehrenmitglieder Markus Widmer, Fritz Roth und Paul Bührer der uns im 101. Lebensjahr verliess. René Schluchter führte anschliessend in gewohnt lockerer Art durch die DV, wobei er dieses Jahr leider wieder eine Sektion weniger begrüssen konnte. Durch die Auflösung der Betriebsfeuerwehr Unilever reduzierte sich die Anzahl Stimmberechtigter um weitere 3 Stimmen. Die Verbandsrechnung und die Berichte wurden in rascher Folge durchgewunken. Allerdings wird sich im nächsten Jahr eine Erhöhung der Mitgliederbeiträge aufdrängen. Beim Traktandum Wahlen mussten zwei Positionen im Vorstand neu besetzt werden. Die vorgeschlagenen Personen (Silvia Löwe, Schaffhausen und Joelle Ostertag, Spitäler Schaffhausen) wurden einstimmig gewählt und konnten unter grossem Applaus am Vorstandtisch Platz nehmen. Den Schluss der Veranstaltung machte traditionsgemäss Fredy Fehr aus Buchberg-Rüdlingen. Die Wehr vom Unteren Kantonsteil WUK kann nun die Früchte ernten, die sie in ihre Jugendfeuerwehr investiert hat. So sind im WUK bereits 40 Feuerwehrleute aktiv, die unter 25 Jahre alt sind und Grossteiles aus der eigenen Jugendfeuerwehr übernommen werden konnten. In einer Zeit in der viele Wehren Nachwuchsprobleme haben, ist dies ein bemerkenswertes Resultat. Man versucht in Buchberg-Rüdlingen die Jugendlichen nicht nur zu fördern, sondern auch so gut wie möglich zu „fordern". So führte man im letzten Jahr eine 12 Stunden Übung mit den Jugendlichen durch, bei der eine komplette Einsatz-Organisation aufgezogen und betrieben wurde. Die Kreativität und der riesige Einsatz der Leiter schlugen sich aber auch darin nieder, dass die Jugendfeuerwehr vom WUK letztes Jahr die Schweizer Meisterschaft der Jugendfeuerwehren gewann. Gegenwärtig hat es im Kanton Schaffhausen zwei Jugendfeuerwehren (Buchberg-Rüdlingen und Stein am Rhein) die sehr erfolgreich Nachwuchsarbeit leisten und dazu den Kindern und Jugendlichen eine äusserst sinnvolle und nachhaltige Freizeitbeschäftigung bieten.

Kantonaler Feuerwehrverband Schaffhausen