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Die Ziele sind erreicht worden

Positive Bilanz

Schaffhauser Nachrichten, 04.01.2005 von Erwin Künzi

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Erziehungsdirektorin Rosmarie Widmer Gysel zieht Bilanz aus «lesefieber.sh».

Schaffhauser Nachrichten: Wie sieht die Bilanz des Erziehungsdepartements zur Aktion «lesefieber.sh» aus? Sind die Ziele erreicht worden?

Rosmarie Widmer Gysel: Die Ziele sind sicher erreicht worden, und die Bilanz sieht schön aus, da in fünf Monaten 2,9 Millionen Seiten von den Schülerinnen und Schülern gelesen worden sind. Dazu kommen die rund 300 Geschichten, die die Kinder verfasst haben und die in den «Schaffhauser Nachrichten» abgedruckt, im Bus aufgehängt und bei Radio Munot vorgelesen wurden. Und gestern haben noch 50 Klassen im ganzen Kanton vorgelesen. All das war sicher eine erfreuliche Sache, und ich möchte dem Gewerbeverband, der Pro City, den SN, Radio Munot und überhaupt allen, die zum Gelingen der Aktion beigetragen haben, ganz herzlich danken.

Hat diese Aktion direkte Folgen für den Schulalltag?

Widmer Gysel: Unmittelbare Auswirkungen auf den Schulalltag hat das Projekt keine, Lesen und Schreiben sind Bestandteil des Unterrichts. Die Aktion machte diese Fächer für die Kinder attraktiver. Vor allem die Präsentation gegen aussen war für Kinder wie Lehrer ein schönes Erlebnis.

Ist eine Fortsetzung geplant?

Widmer Gysel:Das Projekt ist so angelegt, dass eine Fortsetzung möglich ist, allenfalls in einer anderen Form. Aber zuerst braucht es jetzt eine saubere Auswertung, um die Form einer Neuauflage herauszufinden. Möglich wäre, das Ganze computerbasiert zu machen und die Texte im Internet zu publizieren. Angesichts des Erfolgs sollte eine Weiterführung aber möglich sein.

Auslöser der Aktion waren die schlechten Ergebnisse bei der Pisa-Studie. 2006 wird eine nächste Studie durchgeführt. Werden sich Klassen aus Schaffhausen daran beteiligen?

Widmer Gysel:Die Pisa-Studie war sicher ein Grund für die Aktion «lesefieber.sh». Als Reaktion auf die Studie wurde im letzten Jahr Deutsch als Standardsprache im Unterricht eingeführt. Dazu kam «lesefieber.sh», um das Lesen wieder attraktiver zu machen. Lassen Sie mich noch etwas zu «Pisa» sagen: Diese Studie wurde bisher in den Jahren 2000 und 2003 durchgeführt. Jedes Mal waren zwei Klassen aus unserem Kanton dabei, die mit dem Los bestimmt wurden. Detailresultate zu diesen beiden Studien haben wir für unseren Kanton nicht. An der nächsten Studie, die 2006 stattfinden wird, werden sich alle neunten Klassen des Kantons beteiligen. Damit erhalten wir auch kantonale Ergebnisse.

Zum Schluss noch eine persönliche Frage: Hat Sie das Lesefieber auch schon befallen?

Widmer Gysel:Ich bin davon befallen, seit ich lesen kann. Besuche in Buchläden kommen mich immer teuer zu stehen, da ich Bücher besitzen muss und sie nicht einfach ausleihen kann. Auf meinem Nachttisch sind zwei bis drei Bücher, die ich parallel lese. Gerade fertig gelesen habe ich «Der goldene Fluss» von Monika Dättwyler, «Am Hang» von Markus Werner, «Tells Tochter» von Evelyne Hasler und - damit bin ich über Ostern fertig geworden - «Catherine von Wattenwyl» von Theres Bichsel. Und wenn ich noch so müde bin, die Gedichte von Joachim Ringelnatz erheitern mich immer.

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