Accesskeys

Unternavigation

Kontakt

Haben Sie Fragen oder Anregungen? Kontaktieren Sie mich!

Die Stadt gab den Ausschlag

Fremdsprachen-initiative: Knappes Nein

Schaffhauser Nachrichten, 27.02.2006 von Erwin Künzi

sn.gif

Die Volksinitiative «Nur eine Fremdsprache an der Primarschule» ist mit 14 222 Nein zu 13 492 Ja abgelehnt worden.

Nach einem langen und intensiven Abstimmungskampf stand gestern kurz nach 13 Uhr das Resultat fest: Eine Mehrheit der Stimmenden von 51,32 Prozent wollte, dass in der Primarschule zwei Fremdsprachen gelernt werden können, und sagte deshalb Nein zur Initiative, die das verbieten wollte. Die Mehrheit der Gemeinden, nämlich 23, stimmte der Initiative allerdings zu, wobei die Ja-Mehrheiten oft äusserst knapp ausfielen, so etwa in Bargen (50 zu 44), Bibern (62 zu 59), Buch (46 zu 44), Gächlingen (178 zu 172), Hallau (387 zu 382), Ramsen (180 zu 177) und Siblingen (132 zu 127). Auch umgekehrt erfolgte die Ablehnung in einigen Gemeinden mit wenigen Stimmen, so etwa in Hemishofen (72 zu 78) und Opfertshofen (30 zu 32).

Den Ausschlag für die Ablehnung der Initiative gab die Stadt Schaffhausen, die einen Nein-Überhang von rund 800 Stimmen lieferte, was genügte, da die Ja-Mehrheiten jeweils knapp ausfielen und so die zustimmenden Gemeinden das Resultat bei einer guten Stimmbeteiligung von 64,2 Prozent nicht mehr umkehren konnten.

Erleichterung bei der EDK

Die Abstimmung im Kanton Schaffhausen hatte in der übrigen Schweiz für grosse Beachtung gesorgt, denn gestern konnte das Volk zum ersten Mal zum Sprachenmodell der Schweizerischen Erziehungsdirektoren-Konferenz (EDK) Stellung beziehen, das die erste Fremdsprache in der dritten und die zweite in der fünften Klasse vorsieht. So erklärte denn auch der Präsident der EDK, der St. Galler Regierungsrat Hans Ulrich Stöckling, gegenüber den «Schaffhauser Nachrichten», er sei glücklich über das Abstimmungsresultat, das so nicht zu erwarten gewesen sei. «Die Vernunft hat gesiegt, trotz günstiger Voraussetzungen für die Gegner hat sich das EDK-Modell durchgesetzt», sagte Stöckling. Das sei ein Signal für die Abstimmungen zum gleichen Thema am 21. Mai in den Kantonen Thurgau und Zug und im Jahr 2007 in Zürich. Würden auch dort die Initiativen abgelehnt, sei ein Eingriff des Bundes nicht notwendig.

Quelle