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Das Rebwerk - eine Sache des Herzens

Eröffnung des Traubenblütenfestes `06

Schleitheimer Bote, 19.06.2006 von Kurt Schönberger

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Dass das Rebwerk nicht nur eine manuelle Angelegenheit, sondern viel eher `ein Geschäft` mit Emotionen ist, weiss man nicht erst seit gestern. Und doch wurde es einem wieder einmal ganz deutlich bewusst: Es ist eine Sache des Herzens. Mit diesem Credo, das ebenso von Herzen kam, eröffnete Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel am letzten Freitag das vierte Traubenblütenfest in der Bergtrotte in Osterfingen. Und sie weiss, wovon sie spricht. Denn sie ist, zusammen mit ihrem Mann Georg, selbst Traubenproduzentin.

Eingeladen hatte der Branchenverband `Schaffhauser Blauburgungerland` mit ihrem rührigen Geschäftsführer Beat Hedinger. Er ist gleichsam Botschafter für alle unsere Schaffhauser Weine. Und er hat sein `Heimspiel` voll ausgenutzt. Davor begrüsste Jakob `Vino` Stoll, Präsident der Rebbaugenossenschaft Osterfingen, eine illustre Gästeschar. Sie alle waren gekommen, um sich am Stand der Reben, an der prächtig blühenden Natur überhaupt, zu erfreuen. Und auch hier spielte das Herz mit - nicht jedoch die Vegetation. Denn im Unterschied zum letzten Jahr, als just auf das Traubenblütenfest hin der `Blüet` eingesetzt hatte, halten die Gescheine dieses Jahr noch etwas zurück. Sie haben einen Rückstand von rund zehn Tagen. Was (noch) nicht ist, wird also mit Sicherheit noch werden.

Ein `kleines Pflänzli`

Obschon bereits in vierter Austragung, bezeichnete Beat Hedinger den Anlass des Traubenblütenfestes als ein noch `kleines Pflänzli`. Als eine Veranstaltung, die es da und dort schwer hat, und deren Existenz man auch da und dort jedes Jahr wieder in Zweifel zieht. Eigentlich schade, weil unnötig. Denn sie hat sich nach Ansicht von Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel `inzwischen zu einem Termin durchgemausert, der aus dem Veranstaltungskalender der Region nicht mehr wegzudenken ist`. Und in die gleiche Richtung ging eine Bemerkung von Beat Hedinger: `Unsere Veranstaltung ist gleich einem Stein, den man ins Wasser wirft - auch sie zieht nämlich immer breitere Kreise`.

Standortbestimmung mit guten Noten

Der Geschäftsführer des Branchenverbandes benützte gerne die ihm gebotene Gelegenheit, auf die Tätigkeit der Geschäftsstelle einzugehen und einzelne Punkte selbstkritisch und ohne Wenn und Aber zu hinterfragen. So setzte man es sich am Anfang der Tätigkeit des Verbandes zum Ziel, das Ansehen des Schaffhauser Weins zu stärken. Heute darf festgestellt werden, dass dieses Ziel erreicht ist. Ebenso wollte man das Image des Schaffhauser Weins fördern - auch hier sieht die Bilanz positiv aus. Und ebenso ein dritter Punkt, den man sich vorgenommen hatte, ist erfüllt: den Produktionsbetrieben und Firmen eine Plattform zu geben. Dies geschieht zum Beispiel demnächst wieder, wenn acht Betriebe aus dem Kanton Schaffhauen sich an der Weinmesse Luvina in Luzern beteiligen. Etwas, das man sich damals nicht zum Ziel gesetzt hatte, ist in der Zwischenzeit noch dazu gekommen: der Weinverkauf im Vinorama im Haus der Wirtschaft. Auch davon darf mit Freude berichtet werden. Nicht eitel Freude bereitet indes der Weinkonsum in der Schweiz ganz allgemein. Dieser ist seit dem Jahre 2002 stark zurückgegangen (siehe Kasten).`Dennoch, unter dem Strich sind also praktisch alle Ziele erreicht worden`, so Beat Hedinger mit einem strahlenden Schmunzeln abschliessend.

Mehr Wein mit höherer Qualität getrunken

Er berichtete auch über eine Umfrage bei den Weinbaubetrieben im Kanton Schaffhausen. Daraus zeigt sich zum einen eine führende Stellung von `Billigweinen`, zum anderen erfreulicherweise eine Zunahme des Konsums von Weinen höherer Qualität.

Ansteckende Begeisterung aus dem Schaffhauser Rathaus

Den Reigen der Begrüssungen schloss Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel ab. Auch sie als Wilchingerin hatte ein Heimspiel. Und ihre Begrüssungsworte waren ebenso klar und deutlich wie herzlich. Für sie und mithin für die Regierung gehört das Traubenblütenfest mittlerweile einfach in den Veranstaltungskalender der Region und damit gewissermassen ebenso zu Schaffhausen wie der Munot und der Rheinfall. Und noch ein Geständnis machte die regierungsrätliche Sprecherin: das Rebwerk ist für sie mehr als eine schöne und mitunter erholsame Arbeit. Für sie ist es auch eine emotionale Angelegenheit - also eine Sache des Herzens. `Denn nur wer bei der Arbeit im Rebberg mit dem Herzen dabei ist, kann sich letztendlich guter Qualität erfreuen!` Man merkte der Regierungsrätin die Begeisterung und Freude förmlich an.

Jeder Wein ein Gedicht

Die Gäste wurden aber nicht nur `angesprochen`, sondern sie durften sich anschliessend an einem wunderbaren Buffet verpflegen. Verantwortlich dafür waren Michael und Ariane Meyer, aus dem Bad Osterfingen; Ruedi und Ursula Koch vom Gemeindehaus Neunkirch; Nik und Monika Obrist vom Rossberghof, Wilchingen. Und man konnte selbstverständlich auch verschiedene Weine aus Osterfinger Produktion kosten und degustieren. Rot, rosé oder weiss - jeder mit einer eigenen Geschichte und jeder für sich ein Gedicht!