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Das Ordnungsprinzip wieder hochhalten

Neue Zürcher Zeitung, 02.04.2008 von Bruno Lezzi

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Armeechef Roland Nef vor der Zürcher Offiziersgesellschaft.

«Führung in Politik, Wirtschaft und Armee» lautete der Titel der diesjährigen Mitgliederversammlung der Offiziersgesellschaft des Kantons Zürich. In seiner Grussadresse erklärte der Zürcher Sicherheitsdirektor Hans Hollenstein, dass die Wirtschaft ihre Mitarbeiterschaft wieder vermehrt dazu ermuntern sollte, sich für die militärische Weiterausbildung zur Verfügung zu stellen. Anschliessend beleuchteten die Schaffhauser Erziehungsdirektorin, Regierungsrätin Rosmarie Widmer-Gysel, Armeechef Roland Nef und der frühere Wirtschaftsführer und emeritierte Professor Fritz Fahrni die Thematik anhand ihrer Berufserfahrungen. In der darauffolgenden Diskussion mit den Referenten und dem Publikum unter der Leitung von Peter Forster, Chefredaktor der Zeitschrift «Schweizer Soldat», konzentrierte sich das Interesse dann aber vorab auf Armeefragen.
Korpskommandant Nef begründete in Zürich nochmals die neuen Weisungen für den Wachtdienst, die, wie er unterstrich, der Truppe die Möglichkeit bieten, in einem breiten Spektrum lagegerecht zu handeln. Konsolidierung bedeute nicht Stillstand, sondern vor allem eine bessere Gestaltung der Arbeitsprozesse. Im Weiteren sagte Nef, dass er dem Ordnungsprinzip wieder vermehrte Nachachtung verschaffen wolle. Das bedeute unter anderem, dass er keine neuen Führungsgrundsätze zu veröffentlichen gedenke. Das Dienstreglement (DR 04), als Basis militärischen Handelns, genüge vollauf. Unter diesem Vorzeichen soll auch der Erziehungsauftrag speziell gepflegt werden. Erziehung sei nötig, weil den Soldaten und Soldatinnen, in die er grosses Vertrauen habe, anspruchsvolle Waffensysteme und Geräte in die Hand gegeben würden.
Schliesslich will sich Nef auch intensiv der Anliegen der verschiedenen Anspruchsgruppen annehmen. Unterstützung fand er bei Rosmarie Widmer-Gysel, die erklärte, es sei wichtig, die Miliz ernst zu nehmen und auch die ältere Generation wieder auf die Seite der Armee zu bringen. Auch Fritz Fahrni plädierte dafür, die Miliz weit mehr als jetzt einzubinden. Gerade bezüglich Technologiemanagements könnte die Armee aus den zivilen Erfahrungen einigen Gewinn ziehen. Im Übrigen legte Fahrni, der zuletzt als Generalstabsoberst Dienst geleistet hatte, Wert auf die Feststellung, dass die Armee ihre Aufgabe bestens erfüllen müsse, sich aber nicht bei der Wirtschaft anbiedern sollte. Trotz ähnlichen Führungsprinzipien folgten Wirtschaft und Armee nämlich anderen Gesetzmässigkeiten - vor allem auch, was die Bewertung der jeweiligen Erfolgsfaktoren betreffe.

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