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Das Kunstschaffen der Region global

Schaffhauser Nachrichten, 19.11.2007 von Alfred Wüger

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Die Ernte 07 wurde am Sonntag im Museum zu Allerheiligen eröffnet. Eine wichtige und starke Ausstellung.

Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel sagte in ihrer Eröffnungsrede, es sei ihr eine Ehre, die Ernte 07 zu eröffnen. «In der Leistungsvereinbarung zwischen dem Kanton und der Stadt ist festgeschrieben, dass der Kanton eine Ausstellung pro Jahr besonders unterstützt.» Dass die Ernte 07 in diesen Genuss komme, sei auch in der Traditon begründet: «1938 fand die erste derartige Ausstellung, damals noch Weihnachtsausstellung genannt, statt.» Seit 1974 heisst die Veranstaltung Ernte, und seit 1995 werden die eingereichten Werke juriert. «Dies zeugt vom hohen Anspruch des die Ausstellung beherbergenden Hauses wie auch von demjenigen der Künstlerinnen und Künstler. Mir gefällt die diesjährige Ausstellung sehr», fügte die Erziehungsdirektorin, hinzu, «sie ist eine Werkschau regionalen Kunstschaffens mit überregionaler Ausstrahlung.»

Markus Stegmann, Kurator der Kunstabteilung des Museums zu Allerheiligen, sagte, viele aus der Region Schaffhausen stammende Kunstschaffende seien in die Welt hinausgezogen, zum Teil wieder zurückgekommen, andere seien hier geblieben. «Die Frage ist immer: .» Wo die Werke entstünden, sei nebensächlich, jede und jeder suche sich den für seine Arbeit geeignetsten Ort.
Natalia Huser - sie hat die gegenwärtige Ausstellung kuratiert - sagte, es seien 81 Dokumentationsmappen eingereicht worden, davon seien 28 ausgewählt worden. Die ausgestellten Werke seien eine Momentaufnahme dessen, mit dem sich die Künstlerinnen und Künstler gerade beschäftigten. «Alle gezeigten Arbeiten hinterlassen einen bleibenden Eindruck.» Dann ging Natalia Huser auf die Besonderheiten der Ernte 07 ein: «Auffällig ist die grosse Präsenz von zweidimensionalen Werken.» Damit sind Malereien, Fotografien und Arbeiten auf Papier gemeint. «Marginal dagegen sind Videokunst und Intallationen.» Generell würden die Inhalt- und die Bildfindung auf Bedürfnissen individueller Natur beruhen. Dabei gebe es jedoch kaum einen gemeinsamen Grundstrom zu entdecken. Zwei Tendenzen machte Natalia Huser dennoch aus: «Einerseits gibt es die abstrakten Wer-ke, anderseits gibt es die narrativ-figurativen Werke.» In der Videokunst sei das Thema Körper stark vertreten.
Das Publikum war sehr gross, und viele Besucherinnen und Besucher zeigten sich angetan von dem, was zu sehen war. Ein Blickfang der besonderen Art sind natürlich die zwei gross-formatigen fotorealistischen Werke des Schaffhauser Malers Erwin Gloor, auch als «Gogh» bekannt. Zumal der eine der Dargestellten, der stadtbekannte SP-Politiker und Heilsarmeemann Willy Hefti, mit seinem Rauschebart auch realiter ein Blickfang ist. Wie er sich denn fühle, seinem Konterfei auf diese Weise zu begegnen. «Es ist ein gutes Gefühl», sagte Hefti beim Apéro im Foyer, «denn normalerweise widerfährt einem eine solche Ehre nicht bereits zu Lebzeiten.»

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