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Bewährter Einstieg in die Arbeitswelt

Schaffhauser Nachrichten, 27.09.2007 von Judith Klingenberg

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Dank besserer Wirtschaftslage und rückläufiger Schülerzahlen sind heuer nur 30 Schulabgänger ohne Lehrstelle. Ein Motivationssemester verbessert ihre Chancen deutlich.

Die Situation der Schulabgängerinnen und -abgänger im Kanton Schaffhausen hat sich gegenüber dem Vorjahr nochmals deutlich verbessert. Wie Rosmarie Widmer Gysel, Vorsteherin des Erziehungsdepartementes, gestern vor den Medien erklärte, haben 97,5 Prozent von ihnen eine Anschlusslösung, sei dies eine weiterführende Schule wie die Kantonsschule oder ein Lehrvertrag. Und: «Die Zahl der abgeschlossenen Lehrverträge ist mit 933 um 150 höher als in den Jahren 2002 und 2003.» Zur Entspannung der Situation auf dem Lehrstellenmarkt hat nebst der rückläufigen Zahl der Schulabgänger von 920 im Vorjahr auf 870 in diesem Jahr vor allem die anhaltend bessere Arbeitsmarkt- und Wirtschaftslage beigetragen.

30 neue Lehrstellen dank «Hotbiz»

Bei der Zahl der als arbeitslos gemeldeten Schulabgänger registrierte Walter Plieninger, Leiter Arbeitsamt, gegenüber dem Vorjahr gar eine Reduktion um 60 Prozent. «Die Situation ist so erfreulich wie seit 2001 nicht mehr», unterstrich er und verwies auch auf die erfolgreichen Bemühungen der Berufsberatung mit der Lehrstellenbörse «Hotbiz». Ende Mai waren nämlich noch 20 Prozent aller Schulabgänger ohne Ausbildungsplatz, wie Walter Bernath, Leiter Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung, ausführte. Mit Hilfe von «Hotbiz» konnten 30 von 88 Jugendlichen, die sich auf einen Aufruf meldeten, einen Ausbildungsvertrag abschliessen, «mehr als ein Drittel», so Bernath. Als ebenso erfreulich bezeichnete er die Tatsache, dass es sich dabei um neue Ausbildungsplätze handelt - das Resultat eines Aufrufs an die Wirtschaft: «Sie wurden dank neu geschaffen.»

Türöffner in die Arbeitswelt

Für etliche weitere der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen wurde eine Zwischenlösung gefunden, zum Beispiel der Besuch der 4. Real- oder Sekundarschule, ein Sozialjahr oder Praktikum. Trotzdem haben dieses Jahr insgesamt 30 Jugendliche keine Lehrstelle gefunden. Sie besuchen nun das Motivationssemester «Sprungbrett» an der Schule für berufliche und allgemeine Weiterbildung (SBAW) oder das vom Schweizerischen Arbeiterhilfswerk (SAH) Schaffhausen organisierte Boa (Bildung, Orientierung, Arbeit). Die vom Arbeitsamt angebotenen Motivationssemester dauern sechs Monate und setzen sich aus Praktiken im Arbeitsmarkt und einem Bildungsteil zusammen. Ziel ist, die Jugendlichen bei der Wahl des Berufsbildungsweges zu unterstützen und die nötigen Voraussetzungen für eine Lehrstelle im nächsten Jahr zu schaffen oder den Teilnehmern die Türen in die Arbeitswelt zu öffnen.

Überdurchschnittliche Erfolge

Das Motivationssemester «Sprungbrett» richtet sich an Jugendliche, die die obligatorische Schulzeit eben beendet haben. Sein Erfolg kann sich sehen lassen: 80 bis 90 Prozent der Absolventen können in eine Lehre gebracht werden - verglichen mit dem gesamtschweizerischen Durchschnitt von 60 Prozent «ein Spitzenresultat», betonte René Schmidt, Leitung SBAW/Sprungbrett.

Boa für 16- bis 26-Jährige

Beim Beschäftigungsprogramm Boa sind auch ältere Jugendliche unter den Teilnehmern, etwa solche, die ihre Lehre abgebrochen haben, die keine Ausbildung in der Schweiz oder aber eine Ausbildung im Ausland absolviert haben. Als spezielle Herausforderung nannte Barbara Seiler, stellvertretende Projektleiterin Boa, das Durchhaltevermögen der 16- bis 26-jährigen Teilnehmer. Diese können seit dem Start vor fünf Jahren immerhin zu 60 Prozent erfolgreich in den Arbeitsmarkt integriert werden.

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