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Beringer Gewerbe darf sich anschliessen

Schaffhauser Nachrichten, 07.02.2012 von Jörg Riser

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Der Gewerbeverein Klettgau steht den Mitgliedern des aufgelösten Gewerbevereins Beringen-Löhningen-Guntmadingen offen. Das beschloss am Freitagabend die 100. Generalversammlung im «Bad Osterfingen».

Der Gewerbeverein Klettgau erlebt zwar freudige, aber auch turbulente und arbeitsintensive Ereignisse: Da war im vergangenen Jahr das Jubiläum des 100. Geburtstages, dieses Jahr gleichsam im Anschluss daran die Chläggi 2012 in Neunkirch, und am vergangenen Freitagabend fällte die 100. Generalversammlung eine historische Entscheidung: Sie stimmte der Fusion mit dem Gewerbeverein Beringen-Löhningen-Guntmadingen zu – faktisch ist es indes eine «Aufnahme», denn offiziell hat sich der Beringer Verein bereits aufgelöst.

Etwas viel auf einmal. Aber die Vertreter des Klettgauer Gewerbes scheinen solche ausserbetrieblichen Kraftakte unter Führung von Vereinspräsident Dirk Grevsmühl einigermassen locker zu stemmen, zumal die Erfolge nicht ausbleiben. Der 100. Geburtstag wurde, wie Grevsmühl berichten konnte, zum rauschenden Fest, die Chläggi 2012 erstens zur grossen und publikumswirksamen gewerblichen Schau und zweitens zum auch finanziell erfolgreichen Anlass (rund 4000 Franken Gewinn), und die Fusion mit den Beringer Gewerblern wird nicht nur die Mitgliederzahl hochschnellen lassen, sondern auch die ohnehin gut dotierte Vereinskasse weiter stützen und zweifellos auch das öffentliche und politische Gewicht des Vereins stärken. Denn der Gewerbeverein Klettgau zählt schon jetzt, ohne die Beringer, 183 Mitglieder. Eine stolze Zahl, und vielleicht tröstet sie ein wenig darüber hinweg, dass auch das Klettgauer Gewerbe derzeit unter dem starken Franken zu leiden hat.

Rita Meier Ehrenmitglied

Die von 52 Stimmberechtigten (plus vielen Partnern) besuchte Generalversammlung folgte allen Anträgen des Vorstandes und segnete insbesondere auch die von Martin Studer präsentierte Jahresrechnung mit einem Verlust von rund 11 000 Franken (das hinterliess das Jubiläum seine Spuren) ab. Das ebenfalls diskussionslos genehmigte Budget des laufenden Jahres sieht bei einem Mitgliederbeitrag von 60 Franken ein ausgeglichenes Ergebnis vor. Im Übrigen wird der Verein im laufenden Jahr etwas kürzertreten: Einzig im kommenden Herbst soll ein Anlass Gelegenheit verschaffen, mit den neuen Vereinskollegen aus Beringen in Kontakt zu treten. Neben der im Übrigen völlig problemlosen und diskussionslos genehmigten Fusion standen auch Wahlen im Mittelpunkt beziehungsweise ein Rücktritt. Nach über 20 Jahren (erst Revisorin, dann Vorstandsmitglied) trat Rita Meier aus dem Vorstand zurück. Die verdiente Aktuarin wurde nicht nur üppig beschenkt, sondern auch mit der Ehrenmitgliedschaft bedacht. Für sie nimmt neu Janine Leu, Neunkirch, Einsitz im Vorstand, der im Übrigen im Amt bestätigt wurde. So werden Dirk Grevsmühl, Jacqueline Moser, Martin Studer, Helen Peyer, Martin Rahm und Roger Meier eine weitere Amtszeit in Angriff nehmen. Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel schliesslich würdigte in einem Grusswort den Zusammenschluss des Gewerbevereins Klettgau mit jenem von Beringen, verwahrte sich indes humorvoll gegen den von Grevsmühl ebenfalls launig ins Spiel gebrachten Begriff des «Wasserkopfes» in der kantonalen Verwaltung. Ernsthaft war dann allerdings die Aufforderung an die Gewerbler deponiert, sich aktiv in der Politik zu engagieren und sich auf Wahllisten zur Verfügung zu stellen. Denn Gewerbler in der Politik, meinte die Regierungsrätin, seien Mangelware. Die Wertschätzung übrigens fand ihren Ausdruck in einem Antrag um Mitgliedschaft – und spontan wurde Rosmarie Widmer Gysel auch aufgenommen. Martin Kessler, der Präsident der Industriegruppe Klettgau, plädierte ebenfalls für eine vermehrte Beteiligung der Gewerbler an und in der Politik. Vielleicht, weil die personellen Ressourcen der Industrie diesbezüglich beschränkt sind. Die Industriegruppe zählt lediglich 36 Mitglieder, was Kessler zur Behauptung veranlasste, die Industrie sei ja für ihre Bescheidenheit bekannt. Diese Aussage allerdings würden die Gewerbler wohl nicht vorbehaltlos unterschreiben.

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