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Integration in Regelklassen nicht um jeden Preis

Schaffhauser Nachrichten, 13.12.2008 von Jakob Müller, Beringen

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Das Resultat der PISA-Studie ist sehr erfreulich und stellt insbesondere der Schaffhauser Lehrerschaft ein gutes Zeugnis aus. Aber machen wir uns keine Illusionen: Schuljahrgänge können - bei gleichbleibenden gesellschaftlichen Verhältnissen - recht unterschiedlich sein. Auch die relativ hohe Dotation der geprüften Fächer (Mathematik und Naturwissenschaft) im Kanton Schaffhausen hat zum guten Ergebnis beigetragen. Ferner haben die vergleichsweise vielen Sonderklassen, welche der Kanton Schaffhausen noch führt, die Normalklassen nachweislich entlastet und zum hohen Durchschnitt beigetragen. Das ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass die Tendenz zur Integration leistungsschwacher Schüler in die Regelklassen übertrieben werden kann und heute zum wenig reflektierten Mainstream geworden ist.

Dass diese Schüler - nahezu um jeden Preis in die Regelklassen der heutigen Volksschule integriert - dadurch prinzipiell gestärkt würden, ist eine der vielen, ideologisch motivierten, unbewiesenen Behauptungen universitärer Schreibtischpädagogen fern der konkreten Wirklichkeit. Vor allem etwas gilt es aber zu beachten: Das gute Ergebnis wurde unter den gegebenen Schulverhältnissen erzielt! Das ist ein weiterer Grund, das neue Schulgesetz sehr kritisch zu betrachten; denn: Sollen wir Verhältnisse, die gute Resultate ermöglichen, derart von oben herab - zentralistisch und exekutivlastig - ändern, wie es jetzt geschehen soll? - Das heisst zugleich: Die Interpretation der PISA-Resultate durch die Erziehungsdirektion ist fragwürdig.

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