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Stellen sie sich einmal folgendes Szenario vor:

15.02.2006 von Rosmarie Widmer Gysel

Eine Familie mit schulpflichtigen Kindern muss von Schaffhausen in einen anderen Kanton ziehen, weil der Vater oder die Mutter oder beide eine neue Arbeitsstelle antreten müssen. Am neuen Ort wird in der Primarschule Englisch und Französisch unterrichtet, die Kinder aus Schaffhausen bringen aber nur Kenntnisse in einer Sprache mit. Für die Familie, für die Kinder - eine unmögliche Situation.

Gerade weil Mobilität in Bezug auf Arbeitsplätze künftig immer wichtiger wird, brauchen wir Koordination unter den Bildungssystemen der Kantone. Genau dieses Ziel verfolgt die EDK mit der Gesamtsprachenstrategie, dem verabschiedeteten Arbeitsplan mit Meilensteinen, mit dem Projekt zur Harmonisierung der Volksschule und mit der Schaffung eines Deutschschweizer Lehrplanes.

Die Schaffhauser Fremdspracheninitiative verhindert nun aber genau die so dringend nötige schweizerische Harmonisierung. Mit der Zustimmung zur Initiative riskiert Schaffhausen einen Alleingang. Die wichtigste Aufgabe der Schule ist es, die Kinder auf die Zukunft vorzubereiten. Mehrsprachigkeit wird für das Berufsleben immer bedeutender. Schon heute zeigt ein Blick in die Stellenanzeigen: Wer Fremdsprachen kann, hat bessere Chancen. Besonders bei den Sprachen ist das frühe Lernen entscheidend.

Bei dieser Abstimmung geht es um die Zukunft unserer Kinder. Sollen unsere Kinder von Gesetzes wegen in unserer öffentlichen Schule eine schlechtere Ausgangslage haben als ``änne am Rii``? Das kann doch allen Ernstes niemand wollen! Eltern, die den Nutzen des frühen Sprachenlernens erkannt haben und über entsprechende finanzielle Mittel verfügen, senden heute ihre Kinder ab dem 8. oder 9. Altersjahr in der Freizeit in privaten Sprachunterricht. Das widerspricht dem Grundsatz der Chancengerechtigkeit und führt zu einer "Zweitklassbildung" an unseren Volkschulen.

Wenn Ihnen die Zukunft unserer Kinder am Herzen liegt, wenn Schaffhausen weiterhin ein attraktiver Standort sein soll, wenn das Gesetz keine Lernverbote diktieren soll und wenn Sie keinen Alleingang von Schaffhausen wollen, dann legen Sie mit mir ein überzeugtes Nein zur Fremdspracheninitiative in die Urne!