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Grundsätzliche Gedanken ...

12.08.2006 von Rosmarie Widmer Gysel

Beitrag im Jahresbericht 2005 / 2006 Pädagogische Hochschule Schaffhausen

... zur Anerkennung

Ein wichtiges Etappenziel im Rahmen des Aufbaus der PH Schaffhausen und ihrer Etablierung in der schweizerischen Hochschullandschaft ist erreicht: Der Vorstand der Schweizerischen Konferenz der Kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) hat mit Beschluss vom 11. Juli 2006 die Anerkennung für die Hochschuldiplome für Lehrkräfte der Vorschulstufe und der Primarstufe ausgesprochen. Zu diesem Erfolg gratuliere ich allen Beteiligten, insbesondere aber Rektor Eduard Looser, Prorektorin Lizzi Wirz und Prorektor Christian Amsler ganz herzlich! Mit viel Engagement und Kompetenz ist es gelungen, die Anerkennungskommission davon zu überzeugen, dass unsere PH mit ihren beiden Studiengängen den Anforderungen der EDK genügt und somit Diplome abgeben kann, die gesamtschweizerisch anerkannt sind - d.h. eine Zulassung zum Unterricht in allen Kantonen ermöglichen.

Das erfolgreiche Erreichen eines so genannten Etappenziels soll durchaus Anlass zu Freude und Genugtuung sein, entbindet einem aber in keiner Weise davon, sich Gedanken über die weitere Zukunft zu machen, wobei auch kritisches Gedankengut seinen Platz haben muss. Die schweizerische Hochschullandschaft ist nach wie vor in Bewegung. Sie ist geprägt von einer noch nicht abgeschlossenen Diskussion über neue Orientierungspunkte. Ihren definitiven Platz im internationalen Wettbewerb wird sie erst nach Vollzug und Abschluss einer an klaren Zielsetzungen ausgerichteten Restrukturierung einnehmen können. Es gilt, die vorhandenen Ressourcen zu bündeln, Schwerpunkte zu setzen und unabhängig von Partikularinteressen den Forschungs- und Wissenschaftsstandort Schweiz zu stärken. Der Kanton Schaffhausen kann hier keine Einzelrolle spielen, sondern wird im Rahmen seiner Möglichkeiten mitwirken, indem er sich primär an den Zielsetzungen einer gesamtschweize¬rischen Hochschulpolitik ausrichtet. Wenn wir nachhaltig Erfolg haben wollen, so muss für uns dieser Weg als Verpflichtung gelten.


... zur Harmonisierung

Das schweizerische Bildungssystem ist unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass die Kantone die Verantwortung für den Volksschulbereich tragen, was im Begriff des sogenannten Bildungsföderalismus zum Ausdruck kommt. Eine Optimierung der Ausbildungsgänge der Lehrpersonen an den kantonalen Pädagogischen Hochschulen im Sinne der vorangehenden Ausführungen ruft gleichzeitig nach einer verbesserten Zusammenarbeit unter den Kantonen bei der Gestaltung der Volksschule. Dabei ist die Zielsetzung wiederum klar: Eine möglichst gute, den individuellen Bedürfnissen der Kinder angemessene und auf die Förderung ihrer Fähigkeiten ausgerichtete Schulbildung als solide Grundlage für ein erfolgreiches Absolvieren der weiterführenden Ausbildungsgänge in der Sekundarstufe II (Berufsbildung und Kantonsschule).

Wenn wir hier unsere Verantwortung richtig wahrnehmen wollen, kommen wir in unserer von Mobilität geprägten Gesellschaft nicht umhin, uns in den wesentlichsten Fragen gesamtschweizerisch abzusprechen. Dies betrifft die wichtigsten strukturellen Eckwerte wie Schuleintritt und Dauer der Schulstufen, aber auch die Benennung übergeordneter Ziele der obligatorischen Schule mit verbindlichen Bildungsstandards sowie die Bezeichnung von Instrumenten der Qualitätssicherung und -entwicklung. Koordination und Harmonisierung sind in diesen Bereichen unabdingbare Voraussetzung zur Aufrechterhaltung eines inhaltlich überzeugenden, auch international konkurrenzfähigen Bildungsangebotes. Diese sollen für uns alle zur Verpflichtung werden. Indem wir nämlich aktiv an nationalen und sprachregionalen Harmonisierungsprojekten der Schweizerischen Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektoren (EDK) mitwirken (HarmoS-Konkordat, Deutschschweizer Lehrplan), leisten wir einen Beitrag an die Weiterentwicklung der Qualität des schulischen Angebots aller Kantone. Wir stellen damit aber vor allem auch sicher, dass der Bildungsstandort Schaffhausen weiter an Attraktivität gewinnt, im Interesse unserer Schülerinnen und Schüler!