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PISA-Studie 2006: Spitzenresultat für Schaffhausen

Top in allen Bereichen

schaffhauser az, 12.04.2008 von Marco Planas

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Gestern Morgen präsentierten Regierungsrätin Rosmarie Widmer Gysel und Urs Moser vom Institut für Bildungsevaluation der Universität Zürich die Ergebnisse der PISA-Studie 2006. Die Schaffhauser Schülerinnen und Schüler liegen im nationalen Vergleich an der Spitze.

Die Schweiz hat 2006 zum dritten Mal am internationalen Schulleistungsvergleich PISA (Programme for International Student Assessement) teilgenommen. Über 12`000 Schülerinnen und Schüler wurden auf ihre Kompetenzen in den Bereichen Mathematik, Naturwissenschaften und Lesen hin getestet. Das Resultat kann sich sehen lassen. Der Schweizer Nachwuchs gehört in der Mathematik und in den Naturwissenschaften zu den Besten. Die grössten Mängel weisen die jungen Schweizerinnen und Schweizer im Lesen auf.

Erfreuliche Resultate

Die PISA-Studie 2006 hat aber nicht nur Länder miteinander verglichen. Diverse Schweizer Kantone haben sich an einer zusätzlichen, kantonalen Untersuchung beteiligt. Befragt wurden Schülerinnen und Schüler des 9. Schuljahres. Die Resultate sind höchst erfreulich, der Kanton Schaffhausen liegt in den Naturwissenschaften, in der Mathematik und im Lesen schweizweit an der Spitze. «Wir freuen uns riesig über die Ergebnisse. Ein grosses Lob an alle Lehrpersonen, Schülerinnen und Schüler», kommentierte Erziehungsdirektorin Rosmarie Widmer Gysel die PISA-Studie. Die Mathematikleistungen der Schaffhauser Neuntklässler sind mit einem Mittelwert von 563 Punkten hervorragend und gehören zur Weltspitze. In den Naturwissenschaften liegt der Schweizer Mittelwert bei 512 Punkten, in Schaffhausen bei sehr guten 541 Punkten. Mittelmässig sind die Resultate bei den Leseleistungen ausgefallen. Im internationalen Vergleich sind hier noch Mängel auszumachen. Schaffhausen liegt mit 524 Punkten aber noch deutlich über dem Schweizer Mittelwert.

Unterschiedliche Gründe

Urs Moser vom Institut für Bildungsevaluation der Universität Zürich gratuliert Schaffhausen zu diesem hervorragenden Ergebnis. Seiner Meinung nach spiegeln sich im Resultat verschiedene Faktoren wider. Ein Grund für die Dominanz der Schaffhauser Schulkinder sieht Moser in der vergleichsweise hohen Anzahl von Sonderklassen. Diese wurden nämlich nicht in die PISA-Untersuchung aufgenommen. Auch der Migrationshintergrund der Kinder spielte bei der Untersuchung eine Rolle. «In Schaffhausen liegt der Anteil fremdsprachiger Kinder bei 13 Prozent, in Zürich ist diese Zahl viel grösser. Dadurch kann man den Rückstand von Zürich auf Schaffhausen teilweise erklären», so Moser, der die guten Resultate auch auf das Schaffhauser Schulsystem zurückführt: «In Bern wird zum Beispiel viel weniger Wert auf den Mathematik- und Naturwissenschaftsunterricht gelegt als in Schaffhausen. Dies führt zwangsläufig zu Leistungsunterschieden.»

Verbesserungspotenzial

Neben den positiven Resultaten werden in der Studie auch einige kritische Punkte aufgezeigt. So zeigt sich in Schaffhausen eine grosse Leistungsüberschneidung zwischen den Schülerinnen und Schülern der Kantons-, Sekundar- und Realschulklassen. Gute Realschüler haben etwa das gleiche Niveau wie durchschnittliche Sekschüler. «Auf dem Arbeitsmarkt ist der Realabschluss ein Nachteil. Für gewisse Lehrstellen braucht man einen Sekundarabschluss. Hier gilt es, Lösungen zu finden und die Anzahl der Sekschülerinnen und Schüler auf 65 Prozent zu erhöhen», erklärt Widmer Gysel.
Auffallend ist auch die Tatsache, dass sich nur 26 Prozent der Befragten eine naturwissenschaftlich-technische Berufswahl vorstellen können. «Die Studie zeigt, dass das Wissen im naturwissenschaftlichen Bereich durchaus vorhanden ist. Es liegt nun an den Eltern, an Verbänden und Organisationen aus der Arbeitswelt, den Nachwuchs über naturwissenschaftliche Berufe zu informieren und zu motivieren, einen solchen Beruf zu erlernen», fordert Widmer Gysel, die die Leistungsfähigkeit des Schaffhauser Nachwuchses auch weiterhin steigern möchte.