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Kulturelles Kunterbunt zum internationalen Tag der Frau

Schaffhauser Nachrichten, 03.09.2013 von Christoph Merki

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Ein Fest der Begegnungen, das aber auch zum Nachdenken und Handeln anregte: Über 80 Frauen feierten gestern Abend im Pfrundhauskeller.

«Länder, die ihre Frauen mit Würde behandeln, die es ihnen erlauben, ihr Leben selbst zu bestimmen, die ihnen gleichen Zugang zu unentbehrlichen Dienstleistungen eröffnen, geben den Frauen die Möglichkeit, zum öffentlichen Leben beizutragen», eröffnete Regierungspräsidentin Rosmarie Widmer Gysel ihre Grussbotschaft am gestrigen internationalen Tag der Frau.

Die dem ehemaligen amerikanischen Aussenminister Colin Powell entlehnten Worte wogen sichtlich schwer im Pfrundhauskeller. Gut 80 Frauen aus den verschiedensten Kulturkreisen der Welt versammelten sich nämlich, um zusammen ein Fest der Frauen zu begehen. Initiiert von Belaynesh Bekele Abiyo aus Äthiopien und Pfarrerin Doris Brodbeck wurde der ganze Anlass fast mehr ein Fest der Kulturen. Die Möglichkeit jedoch, wie in der Schweiz am öffentlichen Leben teilzunehmen, ist an den meisten Orten der Welt für Frauen verschlossen. Gewalt und Genitalverstümmelungen seien in mindestens 28 afrikanischen Staaten an der Tagesordnung, laut Unicef 8000 jeden Tag, von Vergewaltigungen ganz zu schweigen. «Wir wollen uns fragen, was wir dagegen tun können», forderte Belaynesh Bekele Abiyo. Handlungsbedarf bestehe auch in Honduras, wie Francis Weber erzählte. Jedoch vergass sie nicht, auch Frauen zu erwähnen, die in Lateinamerika politische Karriere gemacht haben. Kämpferisch schloss Weber ihr Statement: «Die Männer reden von grossen Dingen, die Frauen aber packen an.»

Integration als Schlüssel

Hierzulande sind es jedoch meist andere Probleme, welchen sich vor allem immigrierte Frauen stellen müssen – die Integration. «Ich finde Integration wichtig, damit wir ohne Probleme miteinander umgehen und auch voneinander lernen können», ermutigte Meaza Gebrhiwet aus Eritrea. Gesangliche Einlagen von Christina Donet aus Peru und eine zum Denken anregende Gedichtlesung von Mihane Balaj rundeten das Fest der Frauen ab. Wo dann die Männer im Anschluss wohl eher zur kulturellen Vielfalt der Gerstensäfte gegriffen hätten, waren es im Pfrundhauskeller Gaumenschmeicheleien aus jeder Ecke der Welt, welchen die Frauengemeinschaft genüsslich frönte. Schliesslich soll am internationalen Tag der Frau auch ein klein wenig gefeiert werden.

Originalbericht SN